Kupferbau erneut besetzt.

plenum_16.11_1 Nach einer Vorlesung im Rahmen des Studium Generale blieben etwa die Hälfte der Zuhörer im Hörsaal 25 einfach sitzen. Bald wurde klar, warum. Banner wurden aufgehängt, Studierende übernahmen das Rednerpult und im Prinzip ging es weiter wie am Mittwoch abend. Sogar Unirektor Engler erschien, begleitet von Prorektorin Stefanie Gropper, zuständig für Studium und Lehre, sowie Kanzler und stellvertretendem Kanzler. Rektor und Prorektorin kamen gerade von einem Gespräch mit Studierendenvertretern – auf Nachfrage erläuterte Engler, dass nur Vertreter einer Fachschaft und der FDP-nahen Liberalen Hochschulgruppe (LHG) gekommen waren.

Die Plakate aus den 70ern sind immer noch aktuell
Die Plakate aus den 70ern sind immer noch aktuell

Doch auch die anwesenden Studierenden hatten offensichtlich Gesprächsbedarf, das war schnell zu spüren. Und von sich aus versicherte das Plenum, am morgigen Tage keine Lehrveranstaltung zu stören: Wenn eine Verlegung mit erheblichen Einschränkungen für die Studierenden verbunden sei, könne sie auch im besetzten Hörsaal stattfinden. Rektor Engler untersagte daraufhin Kochen im Kupferbau und betonte, dass er eine Besetzung für dem Dialog hinderlich und den Hörsaal 25 für den völlig falschen Ort halte.

Prorektorin Gropper unterstützt den Protest
Prorektorin Gropper unterstützt den Protest

Auf die Frage, ob sie nicht gemeinsame Forderungen und Positionen mit den Studierenden zusammen formulieren wollten, antwortete nicht Engler, sondern Gropper: Wir unterstützen Sie! versicherte sie. Man habe in zahllosen Gesprächen mit dem Ministerium ähnliche Positionen vertreten wie die Besetzer. Die Frage, warum denn keine Solidaritätserklärung vorliege, blieb unbeantwortet. Das sieht so aus lautete der Zwischenruf aus dem Plenum, mit Verweis auf den offenen Brief des Tübinger Professors Gert Ueding. Worauf Engler antwortete, der Brief sei Unfug, denn Wir haben nur mit Strafanzeigen gedroht– und das sei keine Kriminalisierung der Proteste. Ein Twitterer reagiert sofort: Androhung einer Strafanzeige ist keine Kriminalisierung//Haddu Hochschulzugangsberechtigung?
Aber, nebenbei bemerkt, der Brief bietet noch viel mehr Inhalt als dieses Wort und ist äußerst lesenswert.

Schließlich erklärte Engler: Bleiben sie hier drin. Wir werden heute abend nichts unternehmen. Wir werden morgen mit Ihnen weiter sprechen. Morgen, das ist der bundesweite Aktionstag des Bildungsstreiks. Um 16:00 findet eine studentische Vollversammlung im nun wieder besetzten Hörsaal 25 des Kupferbau statt. Kommt alle.

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