Liebe Frau Schavan!

Dem SWR sagten Sie angesichts der massiven Studierendenproteste in ganz Europa:

Nun die Studentinnen und Studenten erwarten, dass das, was jetzt in der Kultusministerkonferenz vereinbart wurde, auch umgesetzt wird. Sie brauchen klare Signale, dass es Korrekturen bei der neuen Studienstruktur gibt, also Entschlackung der Studiengänge, Verbesserung von Mobilität. Also es ist einfach der Hinweis, dass jetzt klar werden muss, dass das, was jetzt beschlossen wurde, wird auch umgesetzt.

Das klingt jetzt zwar irgendwie ganz gut gemeint, aber das sind nun wirklich nicht die Dinge, die wir am dringendsten brauchen. Zumal wir ja nur ahnen können, was für Sie die Schlacke im Lehrplan ist. Schauen Sie sich doch vielleicht die Forderungen der 270 000 Bildungsstreiker mal an:

  • selbstbestimmtes Lernen und Leben statt starrem Zeitrahmen, Leistungs- und Konkurrenzdruck,
  • freier Bildungszugang und Abschaffung von sämtlichen Bildungsgebühren wie Studien-, Ausbildungs- und Kita-Gebühren,
  • öffentliche Finanzierung des Bildungssystems ohne Einflussnahme der Wirtschaft auf Studienstrukturen und Stellenvergabe,
  • Demokratisierung und Stärkung der Mit- und Selbstverwaltung in allen Bildungseinrichtungen.

Und wenn Ihnen das zu langweilig ist, versuchen Sie sich doch zum Beispiel mal an einer ausreichenden Finanzierung der Bildungseinrichtungen. Wenn Sie das also bitte erstmal erledigen könnten und sich dann um die Mobilität sorgen würden …

Vielen Dank.