Studentenwerk macht blau.

Kampagnenplakat zu "Tübingen macht blau"

Tübingen macht blau, so kündete es seit 2006 an vielen Stellen in der Universitätsstadt. Hintergrund ist die Kampagne von Oberbürgermeister Boris Palmer, die sich das ambitionierte Ziel gesetzt hat, bis 2010 den Kohlendioxidausstoß der Stadt um mindestens 10 % zu reduzieren. Energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden, Verkehrsberuhigung und die Einrichtung einer Umweltzone zählen ebenso zu den eingeleiteten Maßnahmen wie das verschenken von abschaltbaren Steckerleisten oder der Förderung von Teilautos.
Nun hat auch das Studentenwerk als einer der großen Energieverbraucher in der Stadt die Zeichen der Zeit erkannt. Seit Januar heißt es auch hier: Studentenwerk macht blau.

Für die nächsten zwei Jahre wird das Studentenwerk von den Tübinger Stadtwerken mit Ökostrom beliefert. Somit können die Studierenden in den Studentenwohnheimen in Zukunft nicht nur günstig wohnen, sondern auch ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Für beide, also Studentenwerk und Stadtwerke hat dieser neue Liefervertrag aber auch einen sehr willkommenen Nebeneffekt: Neben dem Klimaschutz erhält das Studentenwerk den Strom zu günstigeren Bedingungen; es zahlt nur den Preis für normalen Strom. Die Stadtwerke haben den Vorteil, nicht nur Werbung für ihren ökologisch erzeugten Strom zu bekommen, sie können mit einem weiteren Großabnehmer noch flexibler auch für Privathaushalte kalkulieren und attraktiver werden.

Wir freuen uns über diesen Schritt des Studentenwerkes, setzt es doch eine Entwicklung fort, die die Mitarbeiter der Bauabteilung schon vor Jahren mutig gegangen sind. In einer Zeit als Vielen Klimaschutz noch nebensächlich erschien, sanierten sie Wohnheime ökologisch und energetisch bewusst und planten nicht nur für die nächsten Jahre, sondern für die nächsten Jahrzehnte. Dabei gingen sie oft weiter als nur die übliche Wärmedämmung zu verbessern: Photovoltaikanlagen, intelligentes Wärmemanagement, Wärmerückgewinnung – Schlagworte, die schon vor langem in der Bauabteilung des Studentenwerkes zum Standardvokabular gehörten und auch heute noch gehören.

Wir freuen uns über diesen Schritt vorwärts, hin zu einem grünen Studentenwerk. Jetzt gilt es, diesen Weg konsequent fortzusetzen und nicht nur auf den Werbeeffekt zu schielen, um positiv in der Presse zu stehen. Weitere Schritte folgen hoffentlich – Abwärmerückgewinnung in der Mensa, Umstellung der Dienstwagen auf Biodiesel, ausschließliche Verwendung von Recyclingpapier – die Liste weitere Maßnahmen ist lang. Mit Mut und einem ökologischen Konzept könnte das Studentenwerk noch mehr erreichen und noch besser werden. Wir sind uns einig, der eingeschlagene Kurs ist richtig und wir werden uns daran beteiligen, dass er auch konsequent weitergedacht und -gegangen wird.