So sieht es jedenfalls Bernd Selbmann vom Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Dass er sich dabei natürlich nur auf die bauliche Situation des Dienstsitzes des Rektors bezieht, wird klar, wenn man den Rahmen der Äußerung kennt.
Zu einem Podium über den Campus der Zukunft hatte der SPD-Ortsverein Tübingen geladen. Ziel sollte es sein, die verschiedenen Akteure und Interessenvertreter an einen Tisch zu bekommen, um über die Campusplanung des Rektorats zu sprechen. Mit Herrn Hospach vom Studentenwerk, Herrn Engler als Vertreter der Universität, Herrn Renner von der Bürgerinitiative Univiertel/ Wilhelmstraße, Herrn Selbmann, vom Amt für Vermögen und Bau (ehem. Unibauamt) und Herrn Heinrich als Vertreter der Juso-Hochschulgruppe, war das Podium gut besetzt, doch leider gelang es dem Moderator Thomas Volkmann nicht, eine wirkliche Diskussion anzuregen. Und so blieb es in den weitesten Teilen dabei, dass die gegenseitigen Positionen abermals ausgetauscht wurden und ein wirkliches Näherkommen nicht erreicht werden konnte.
Die Bürgerinitiative ist davon überzeugt, dass die bestehende Mensa als Mensa zu erhalten ist und dieses Projekt nicht teurer würde als ein Neubau. Sie sieht sogar einen Nachteil: käme der Neubau, müsste die Nachnutzung der jetzigen Mensa geklärt werden und auch dann wäre ein Sanierung des alten Gebäudes fällig. Die Kosten, die dann zusätzlich entstünden, ein zweistelliger Millionenbetrag, kämen auf die Uni bzw. das Land zu.
Und so war man sich nach zweieinhalb Stunden einig, einig würde man sich wohl nicht. Annäherung konnte nur insoweit erreicht werden, dass auch das Amt für Vermögen und Bau davon ausgeht, dass nicht 10 Millionen zwischen den Alternativen Sanierung und Neubau stehen, sondern dass die Kosten vergleichbar wären.
Dem Rektor geht es darum, ein erstes sichtbares Zeichen auf dem neuen Universitätsplatz zu errichten, der Bürgerinitiative geht es darum, das bestehende – wo sinnvoll – zu erhalten und nicht alternativlos einen Neubau voranzutreiben.
Im Rahmen einer städtischen Planungswerkstatt, deren Verdikt sich auch der Rektor bereit ist unterzuordnen, sollen in den nächsten Monaten die verschiedenen Ideen und Konzeptionen in einem geordneten und moderierten Verfahren abgeglichen werden. Eine Versachlichung der Diskussion, wenigstens darin war man sich in der ansonsten an Erkenntnissen armen Veranstaltung einig, sei wünschenswert.
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