Der kritische Tübinger Impetus und die Hohenheimer Ruhe?

Voller Reihen. Und das obwohl nur 30 Gäste geladen waren. So kann man auch auf die beengten Platzverhältnisse in Hohenheim hinweisen.

Seit dem 1. Januar 2007 sind die ehemaligen Studentenwerke Tübingen und Hohenheim zu einem gemeinsamen Studentenwerk zusammengelegt. Und während das Studentenwerk Hohenheim als eher beschaulich galt, war das Tübinger StuWe schon immer für sehr aktive und einmischungsfreudige Studierende bekannt. Dieser kritische Tübinger Impetus, wie es der Rektor der Universität Hohenheim beschreibt, ist nun auch auf die Hohenheimer Studierenden übergeschwappt. Denn obwohl sie seit Jahren für einen weiteren Ausbau des Hochschulstandortes am Stuttgarter Stadtrand kämpfen, hat sich bisher nicht viel bewegt. Anlässlich eines Richtfestes für ein Wohnheim, in dem 107 Plätze entstehen, wollten sie deutlich machen, wie eng es manchmal auf dem Campus zugehen kann.

Denn für die Festgesellschaft, die neben dem Studentenwerksgeschäftsführer und dem Hohenheimer Rektor aus dreißig weiteren geladenen Gästen bestand, hatte man die Hälfte der Mensa abgesperrt, um in Ruhe auf die Baumaßnahme anstoßen zu können. Kurzerhand luden sich die Studierenden als Hauptfinanciers des Studentenwerkes selbst zur Feier ein und überraschten so nicht nur die geladenen Gäste sondern auch ihren Rektor, der kurz vorher noch auf die Raumnot aufmerksam gemacht hat. Mit dieser Schützenhilfe seiner Studierenden hatte er nicht gerechnet. Das Studentenwerk reagierte souverän und lud kurzerhand alle Studis zum Festmahl ein. Wann hat man auch schon die Möglichkeit, in der Mensa mehrere Gänge aufgetafelt zu bekommen? Und so war der Zuspruch mehr als rege.