Denken heißt Überschreiten. So jedoch, dass Vorhandenes nicht überschlagen, nicht unterschlagen wird.
Am 8. Juli wäre Ernst Bloch 125 Jahre alt geworden. Für uns ist dieser Geburtstag auch Anlass an den Namensgeber der Universität Tübingen zu erinnern, der als Professor an der Universität Tübingen mit den Studierenden und ihren Protesten offen sympathiesierte, sie unterstützte und auch in ihrem Drängen bestärkte.
Der deutsche Philosoph der am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen geboren wurde, studierte Philosophie, Physik und Musik und veröffentlichte 1918 sein erstes Werk „Der Geist der Utopie“. Als Jude und Marxist musste er 1933 aus Deutschland vor dem NS-Terror emigrieren und lebte ab 1938 in den Vereinigten Staaten. Hier entstandt eines seiner bedeutensten Werke „Das Prinzip Hoffnung“.
1949 kehrte er nach Deutschland in die DDR zurück und übernahm eine Professur an der Universität Leipzig. Durch die zunehmenden politischen Spannungen sah er sich 1961 gezwungen die DDR zu verlassen und nahm eine Gastprofessur an der Universität Tübingen an. Hier lehrte er bis zu seinem Tode und unterstützte in vielen Auseinandersetzungen die Studierenden. Kurz nach seinem Tod am 4. August 1977 beschloss der AStA Bloch zu ehren, indem er der Universität Tübingen seinen Namen verlieh. Auf diese Weise sollte Blochs Wirken und seine Werke in auch für die Nachwelt in ehrendem Andenken gehalten werden. Und auch wenn die Universitätsleitung bis heute diese Umbenennung nicht vollzogen hat, für uns bleibt es die Ernst Bloch Universität Tübingen!
SWR2 hat am 8. Juli ein Feature zu Ernst Bloch gesendet, in dem unter anderem auch der Tübinger Bloch-Chor und Aktive des „Radio-AK“ zu Wort kommen. Bei swr2.de kann man es nachhören und auch das Skript zur Sendung nachlesen: Renaissance der Utopien – Zur Aktualität von Ernst Bloch