Den Studenten an den Universitäten Hohenheim und Tübingen reicht’s! Rektor Engler vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen verklagt!

Zwar nicht vor dem Schwurgericht, aber doch vor Gericht, heißt es einmal mehr in Sachen Studentenwerk. Leider.

An der Universität Tübingen ist es guter Brauch, dass nur die Besten auf eine Professur berufen werden. Die Bestenauswahl ist ein eherner Grundsatz und immer wenn – wie es im Schwäbischen heißt – ein G’schmäckle aufkommt, dann – das hat sich in den letzten Monaten gezeigt – ist die Uni bestrebt, lieber ein Verfahren neu aufzurollen, als zuzulassen, dass eventuell gemauschelt wurde. So ist es an den Hochschulen guter Brauch, doch vom Rektorat die Wilhelmstraße hinunter scheint es ein starkes Gefälle zu geben, was diesen Grundsatz anbelangt. Denn während man im Rektorat überzeugt ist, dass man bei jeder Stelle nach der oder dem Besten sucht, soll im Studentenwerk einfach und in einer Sondersitzung kurz vor Weihnachten ein Geschäftsführervertrag verlängert werden.

Und das, obwohl schon das Grundgesetz in Artikel 33 normiert, dass jede öffentliche Stelle für jedermann zugänglich gemacht werden muss. Wovor hat man in der Riege der Rektoren Angst? Dass Oliver Schill eventuell doch nicht der Beste ist, den man für den Job finden kann? Diese Erkenntnis – wenn sie denn Einzug gehalten hat – kommt nicht überraschend. Denn Herr Schill ist schon einmal in Konflikt mit der Rechtsordnung gekommen. Und Beitragsgelder der Studierenden wurden mit vollen Händen in unsinnige Projekte geblasen, selbst mit der Arbeitnehmervertretung im Studentenwerk liegt er nicht nur über Kreuz, sondern die Stimmung ist dermaßen schlecht, dass man Differenzen nur noch vor Gericht austragen konnte. Es spricht also einiges dafür – nun wo die Gelegenheit dazu besteht – sich einvernehmlich von ihm zu trennen. Und auch im Verwaltungsrat gibt es Stimmen – nicht nur von studentischer Seite – die schon lange überzeugt sind, hier sitzt der falsche Mann. Dass nun einmal mehr auf die Kritik nicht eingegangen werden soll und unter dem Deckmäntelchen eines geordneten Verfahrens und mit Rückendeckung des Ministeriums versucht wird, Herrn Schill länger im StuWe zu halten, ist für uns Anlass genug uns einmal mehr öffentlich zu erklären.
‚Herr Engler, das Feigenblatt eines „ordentlichen Verfahrens“ im Verwaltungsrat kann ihre Blöße verdecken, aber die Schamesröte steigt ihnen trotzdem ins Gesicht! Wir wollen, dass die oder der Beste das StuWe führt: Zusammen mit den Mitarbeitern, den Studierenden und den Hochschulen! Wenn Sie glauben, weitere sechs Jahr mit Herrn Schill GEGEN die Interesse des Studentenwerkes Politik machen zu können, dann werden wir uns darauf einstellen. Doch ist das weder in unserem Sinne, noch kann es im Sinne des Studentenwerkes sein. Wir fordern eine Ausschreibung und einen fairen Wettstreit um die besten Köpfe mit den vernünftigsten Konzepten! Hören Sie auf Ihre Studierenden! Hören Sie auf die Mitarbeiter des StuWe! Hören Sie auf Argumente! Mit einer Ausschreibung kann man nur gewinnen!‘

Da wir überzeugt sind, dass die Stelle des Geschäftsführers ausgeschrieben gehört, hat das Verwaltungsratsmitglied der Universität Hohenheim am vergangenen Freitag beim Verwaltungsgericht Sigmaringen einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gestellt, um so zu verhindern, dass drei Tage vor Weihnachten Tatsachen geschaffen werden und Herrn Schill ein unverdientes Weihnachtsgeschenk gemacht wird.

Auch wenn es pressiert und die Erfolgsaussichten nicht klar abzuschätzen sind, machen wir auf diese Weise auch dem  Verwaltungsratsvorsitzenden des Studentenwerkes (in Person des Rektors der Universität Tübingen) deutlich, dass er die Wahl hat, gemeinsam mit den Studierenden und Mitarbeitern einen Wettbewerb um die geeignetste Geschäftsführerin oder den geeignetsten Geschäftsführer zu starten, oder aber klammheimlich in einer nichtöffentlichen Sondersitzung einen Vertrag für weitere sechs Jahre zu verlängern.

Wir plädieren klar für eine Neuausschreibung! Wir wollen die oder den BesteN für das Studentenwerk, denn diese Einrichtung ist einfach zu wichtig um noch einmal sechs Jahre rein profitorientierte Gewinnmaximierung zuzulassen und den letzten Rest von Unternehmenskultur dem Diktat von Boni und Leistungsdruck zu opfern. In dieser Überzeugung wissen wir auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des StuWe an unserer Seite, denn die Zeit, in der Sie gern mit und für die Studierenden und die Hochschulen gearbeitet haben, das Studentenwerk also eine gemeinsame Erfolgsgeschichte war, die sind unter dem jetzigen Geschäftsführer leider schon länger vorbei.