Stefan Mappus in Tübingen

Stefan Mappus, Ministerpräsident, im Gespräch mit Ursula Zöllner und Dr. Volker Renner, zweien der Sprecher der Bürgerinitiative Wilhelmsvorstadt/Univiertel

So schnell er da war, so schnell war er auch wieder weg. Eine Stunde sah der Terminkalender des Ministerpräsidenten Stefan Mappus für den Besuch der Universität Tübingen vor und nach ziemlich genau einer Stunde war sein „Rundgang“ über den Campus auch schon wieder beendet.
Warum das ganze? So mitten in den Semesterferien und dann mit einem vier Sterne Reisebus, auf dem grellorange drei Buchstaben prangen, die weniger etwas mit Baden-Württemberg als mehr mit Merkel, Seehofer und eben auch Mappus zu tun haben? Im März nächsten Jahres stehen Landtagswahlen an und weil im Frühjahr so selten die Sonne lacht und man sich entsprechend selten hemdsärmlig und bürgernah zeigen kann, findet im Moment die Sommertour des CDU-Landesvorsitzenden statt. Was für ein Glück, dass der auch Stefan Mappus heißt, denn so öffnen sich auch Türen, die für Partei- und Werbeveranstaltungen sonst oft verschlossen bleiben. Das gibt dann auch die schönen Werbefotos, des sorgenden Landesvaters, die man im nächsten Jahr dann auf den bunten Werbebroschüren wiederfinden kann.
Inhaltlich sollte sich der Besuch vor allem mit dem geplanten „Campus der Zukunft“ beschäftigen. „Stefan Mappus in Tübingen“ weiterlesen

Wo bleibt der Verkehr?

Derzeitige Verkehrsführung in Tübingen

Die Bürgerinitative Univiertel/Wilhelmstraße lädt zur zweiten öffentlichen Veranstaltung ein. Thema der Veranstaltung am kommenden Dienstag, den 23. Februar 2010, um 18:30 in der Mensa des Bürgerheims in der Schmiedtorstraße, sollen diesmal die Verkehrsplanungen der Stadt Tübingen sein. Als Grundlage dient die Verkehrsuntersuchung der Firma R+T Topp, Huber-Erler, Hagedorn aus dem Januar 2009, die dem Gemeinderat bereits vorgestellt wurde. Zusammen mit Stadtplanern, Architekten und engagierten Bürgern will man über die verschiedenen Planungsalternativen informieren und deren Auswirkungen auf das Quartier entlang der Wilhelmstraße verdeutlichen.

Wir sind für Dialog, aber nicht mit jedem. Zur Sitzung der Kommission Universität und Stadt

Bernd Engler – So einsam kann ein Rektor sein
Bernd Engler – So einsam kann ein Rektor sein

Mit mehr als bloßer Verwunderung müssen wir einmal mehr zur Kenntnis nehmen, mit welcher Engstirnigkeit und Ignoranz manche Akteure innerhalb der Universität auf studentisches Engagement reagieren. Die Kommission für Universitätsangelegenheiten, die auch als Kommission Stadt-Uni bezeichnet wird, wurde gegründet, um eine engere Abstimmung zwischen den Akteuren der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung auf der einen und den universitären Gremien und dem Rektorat auf der anderen Seite nötig wurde.

Überraschend positiv gestimmt war der Rektor noch in der Woche vor der ersten Situng, als im Senat die Idee aufkam, auch einen studentischen Vertreter in diese Kommission zu entsenden. Doch diese positive Einstellung endete schnell, weil die Studierenden das Recht, einen Vertreter oder eine Vertreterin zu benennen, falsch verstanden hatten und ihre Vertretung offensichtlich nach anderen als vom Rektorat gewünschten Kriterien auswählten. Soviel Mitsprache ist dann doch unerwünscht. Am 4. Februar tagte die Kommission, und zu unserer Überraschung wurde das Instrument einer studentischen Komponente gleich zu Beginn desavouiert. Als Vertreterin der Studierenden wurde Christin Gumbinger noch vor der Tür darauf hingewiesen, dass ihre Anwesenheit nicht erwünscht sei.

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Ein Beamer fürs Clubhaus, dank EnBW.

Nachdem sich in letzter Zeit viel im Clubhaus getan hat und einiges an Farbe die Wände erreichte, haben wir uns mit der Bitte um Sponsoring an einige Unternehemn aus der Region gewandt.

Mit der Erklärung, dass wir den kleinen Saal im Clubhaus wieder für Filmorführungen, Vorträge und Veranstaltungen hergerichtet haben, war die Firma EnBW bereit, uns einen Beamer zu überlassen. Das gute Stück ist fast neu und speziell für Veranstaltungen und Vorträge geeignet. Für die Qualität des Geschenks spricht auch, dass es sich bei dem Beamer um das baugleiche Modell handelt, das auch in den Hörsälen des Kupferbaus zum Einsatz kommt. Wir sind EnBW für ihre Spende sehr dankbar und arbeiten im Moment daran, das Equipment für eine Deckenmontage zu besorgen. Da bei der Universität für diese Maßnahme ein Bauantrag gefordert wird und die Umsetzung dann zwischen Tagen und Jahren liegen kann, werden wir auch hier einmal mehr zu Eigeninitiative greifen.

Das Rektorat ist innerlich zerstört.

Siegerentwurf zur Planung des Campus der Zukunft
Siegerentwurf zur Planung des Campus der Zukunft

So sieht es jedenfalls Bernd Selbmann vom Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Dass er sich dabei natürlich nur auf die bauliche Situation des Dienstsitzes des Rektors bezieht, wird klar, wenn man den Rahmen der Äußerung kennt.
Zu einem Podium über den Campus der Zukunft hatte der SPD-Ortsverein Tübingen geladen. Ziel sollte es sein, die verschiedenen Akteure und Interessenvertreter an einen Tisch zu bekommen, um über die Campusplanung des Rektorats zu sprechen. Mit Herrn Hospach vom Studentenwerk, Herrn Engler als Vertreter der Universität, Herrn Renner von der Bürgerinitiative Univiertel/ Wilhelmstraße, Herrn Selbmann, vom Amt für Vermögen und Bau (ehem. Unibauamt) und Herrn Heinrich als Vertreter der Juso-Hochschulgruppe, war das Podium gut besetzt, doch leider gelang es dem Moderator Thomas Volkmann nicht, eine wirkliche Diskussion anzuregen. Und so blieb es in den weitesten Teilen dabei, dass die gegenseitigen Positionen abermals ausgetauscht wurden und ein wirkliches Näherkommen nicht erreicht werden konnte.

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Podiumsdiskussion zum Campus der Zukunft

Der SPD-Ortsverein und die Hochschulgruppe der Jusos laden zu einer Podiumsdiskussion zum Campus der Zukunft ein. Im Rahmen der Veranstaltung sollen Vertreter der Universität, des Bauamtes, des Studentenwerkes, der Studierenden und Tübinger Bürger miteinander über die aktuellen Campusplanungen informieren und die verschiedenen Vorstellungen diksutieren.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 20.01.2010, von 20 bis 23 Uhr im AudiMax in der Neuen Aula statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Informationsveranstaltung zum Campus der Zukunft

Siegerentwurf zur Planung des Campus der ZukunftAm 20. Oktober lädt die Bürgerinitiative Univiertel Wilhelmstraße ab 20:00 Uhr ins Bürgerheim in der Schmiedtorstr. 2 ein. Im Rahmen der Veranstaltung sollen die Pläne für den Campus der Zukunft diskutiert und eine bürgerschaftliche Kritik daran und am bisherigen Diskussionsprozess geübt werden.

„Wir werden darüber noch einmal sprechen müssen.“

Siegerentwurf zur Planung des Campus der ZukunftDenken ohne Denkverbote, so die Forderung des Rektors der Universität Tübingen Bernd Engler am vergangenen Dienstag Abend. Das muss ihm und der Uni erlaubt sein, wenn sich die Universität den veränderten Bedingungen anpassen soll. Doch diese Forderung, so das Credo des Großteils der Zuhörer, muss sich der Rektor weder ausbedingen noch jemandem abtrotzen. Die mehr als 200 tübinger Bürger, die am Dienstag Abend in den Festsaal kamen, um sich vom Oberbürgermeister Boris Palmer, dem Rektor Prof. Dr. Bernd Engler und dem Leitder des Amtes für Vermögen und Bau (ehem. Unibauamt) Bernd Selbmann über die Campuspläne informieren zu lassen, wollten vor allem wissen, was geplant ist, warum ein Umgestaltung nötig sei und welche Schritte die nächsten bei der Realisierung der Pläne zur Campusumgestaltung sind.

Englers Präsentation über Gründe und Ausmaß einer Neustrukturierung des Univiertels war von Beginn an eine Verteidigungsrede. Fotos von durchnässten Wänden und bröckelndem Putz veranschaulichten die rund 500 Millionen Euro Sanierungsrückstand und zeigen, dass man sich jahrzehntelang nicht um eine angemessene Wartung der Gebäude kümmerte. Die selbstverschuldete miserable Situation ist nun Begründung für einen Neuanfang.

Der Rektor befand sich aus seiner eigenen Sicht in der Defensive musste er doch mehrfach der Bürgerschaft versichtern, dass die Planung mit dem Prozess der Realisierung nichts zu tun habe. Zu Recht fragte sich das Publikum, warum über 160.000 Euro für einen Ideenwettbewerb ausgegeben wurden, in dem völlig realisierungsfremd und ohne planerische Grundlagen Luftschlösser gebaut wurden. Kein Wunder, dass in vielen der Campusentwürfe historisch und architektonisch wertvolle Gebäude abgerissen werden, die zum Teil auch noch unter Denkmalschutz stehen.

Tübinger Bürger sorgen sich um Gebäude wie die Unikasse, das Kanzlerhaus, oder die Baumgarten-Mensa, die den besonderen Charakter des Univiertels ausmachen. Die Diskussion macht deutlich, dass es den Bürgern keinesfalls um eine pauschale Opposition geht. Vielmehr wollen sie in den Planungsprozess mit einbezogen werden, um konstruktiv Lösungen zu finden. Denn das bauliche Bild der Universität ist eng mit dem der Stadt verbunden. Einem Campus, der Rücksicht auf den Charakter der Stadt nimmt, das wurde deutlich, stehe niemand im Wege.

Doch muss eine so tiefgreifende Umstrutkurierung und Veränderung auch im Dialog mit den Bürgern erfolgen und so zeichnete sich in der Diksussion heraus, dass bei den ersten Bausteinen des neuen Campus, dem Mensaneubau, noch keine Einigung erreicht ist. Verschiedene Wortmeldungen machten deutlich, dass die bestehende Mensa sinnvoll saniert werden sollte anstatt eine Neue zu bauen und die alte dem Verfall preiszugeben. Denn noch ist unklar was mit diesem gebäude im Falle eines Neubaus erfolgen soll.

Von studentischer Seite wurde vorgeschlagen die Prioritäten neu zu gewichten und sich zunächts für die Realisierung eines studentischen Servicezentrums einzusetzen, denn das sei es, was Tübingen im Moment brauche und was die Qualität der Betreuung erheblich verbessern könnte.

Auch Oberbürgermeister Palmer erklärte, dass bei der Frage Mensa – Neubau oder Sanierung, noch nicht alle Messen gesungen sind und eine ergebnisoffene Diskussion noch ausstehe. Er forderte als Vertreter der Stadt diese Diskussion ein, weshalb der Rektor und Bernd Selbmann sich veranlasst sahen noch einmal deutlich zu machen, dass die Finanzierung der Maßnahmen nicht gefährdet werden dürften.

Oberbrügermeister Palmer stimmte beiden zu indem er deutlich machte, dass die Zusage des Landes über 20 Mio. Euro nicht gefährdet werden dürfte, aber die Entscheidung für einen Neu- oder Umbau von den Bürgern und Studierenden getroffen werden muss. Dafür hat es aus seiner Sicht noch Zeit und so setzte er sich für eine öffentliche Veranstaltung im Oktober zu diesem Thema ein. Dem stimmt der Rektor, wenn auch unter sichtlichen Bauchschmerzen, letztlich zu.

So sind wir denn auf die Veranstaltung gespannt und werden uns auch weiterhin für die Universität konstruktiv einsetzen und diesen Prozess begeleiten.

Wir können über alles diskutieren und gemeinsame Lösungen finden. – Campus der Zukunft

Boris PalmerGestern trafen sich die Bürgerinitiative „Univiertel Wilhelmstraße“ und der Oberbürgermeister der Stadt Tübingen zu Informationsgespräch und Stadtspaziergang. Die Bürgerinitiative, der auch die Fachschaftenvollversammlung angehört, hat sich aus Tübinger Bürgern gebildet, nachdem die Pläne für die Umgestaltung im Rahmen des „Campus der Zukunft“ ( campusderzukunft.de) bekannt wurden.

Nachdem der Rundgang vor dem Clubhaus begonnen hatte wurde relativ schell deutlich, was im Moment die drängensten Anliegen für die Bürgerinitiative sind. Mensa und Clubhaus beide Gebäude, die beim Urteil vieler Menschen heute eher schlecht als recht wegkommen. Dabei lohnt sich ein Blick in die Geschichte dieser Bauwerke und auch die Architektursprache dieser Bauten aus den 50iger und 60iger Jahre. Viele Details, die über die Jahre hinter einbauten verschwanden oder dem Verfall preisgegeben wurden, sind heute nicht mehr erkennbar und lassen die Gebäude im Auge des Betrachters nicht wirklich gut dastehen. Ein Kunsthistoriker und Liebhaber der Tübinger Architekturgeschichte beschrieb dem anwesenden Oberbürgermeister eindrucksvoll, was an diesen Gebäuden erhaltenswert ist und was sie so liebenswert macht.

Das Clubhaus als studentisches Zentrum im Tal der Stadt, in dem Veranstaltungen, Ausstellungen und natürlich Clubhausfeste stattfinden, indem aber auch das politische Herz der Studierendenvertretung schlägt, war auch für den Oberbürgermeister ein Ort, der nicht ersatzlos verschwinden dürfe. Die Pläne, dass das Clubhaus fallen muss, sind aber weder beschlossen noch sei hier das letzte Wort gefallen. Überhaupt sei der Wettbewerbssieger zur Umgestaltung des „Campus“ keine Masterplan oder Realisierungskonzept sondern eine Ideen- und Konzeptgrundlage, die Schritt für Schritt mit entsprechenden Diskussionen neu überdacht werden müsse.

Bei der Mensa, einem Bauwerk des bekannten Architekten Paul Baumgarten, war sich die Bürgerinitiative und der Oberbürgermeister einig. Einiges muss saniert werden und der Wirtschaftstrakt entlang der Nauklerstraße sei so nicht zu erhalten. Dennoch lohnt es sich über eine Sanierung nachzudenken. Obgleich bereits Vorbereitungen für eine Ausschreibung eines Neubaus angelaufen sind, eine Nachnutzung des bestehenden Gebäudes ist noch immer offen und auch dann wäre eine Sanierung notwendig. Als denkmalgeschütztes Gebäude würde bei einem Abriss (auch nur einzelnen Bereiche) nicht nur ein Teil des Gesichtes der Wilhelmstraße verloren gehen, sondern auch eine wichtiges Zeugnis Tübinger Stadt(-bau-)geschichte wäre zerstört.

Das sehr konstruktive Gespräch, für dass sich der Oberbürgermeister mehr Zeit nahm, als sein Terminkalender erlaubte, machte eins deutlich: Die Bürgerinitiative stellt sich nicht quer gegen eine Entwicklung und will weder der Universität noch der Stadt in den Arm fallen. Doch was man als Bürger erwarten kann ist, dass man gehört wird, dass Alternativen diskutiert werden und dass man nicht alles Bestehende aus vermeintlichen Sach- oder Kostenzwängen heraus aufgibt. Unser Ziel ist die Erhaltung von Mensa und Clubhaus als Zentren studentischen Lebens und Mittelpunkt des „Campus“. Dass vieles verändert werden muss, darüber sind wir uns klar und dazu sind wir bereit.