Quo vadis Studierendenvertretung?

Der 10. November 1977 war ein trüber Tag nicht nur, weil es einer der so typischen Herbsttage war, an denen Nebel und Regen sich abwechseln und Grau die Szenerie beherrscht. Nein, der 10. November 1977 brachte auch den Studierenden in Baden-Württemberg eine der dunkelsten Stunden. Die Abschaffung der Verfassten Studierendenvertretung trat in Kraft und musste von den Hochschulleitungen umgesetzt werden. Danach sollte alles anders sein und der „Symphatisanten­sumpf des Ter­ro­ris­mus“ wie ihn Ministerpräsident Hans Filbinger seinerzeit nannte sollte aus­getrock­net werden. Der AStA, fortan in allen hochschulpolitischen Belangen beschnitten und fortan als KAStRA verspottet, durfte sich nur noch um Soziales, Kultur, Musik und Sport kümmern. Angelegenheiten der Universität oder gar der Politik sollten unbehandelt bleiben.
Dagegen entwickelte sich schon 1977 eine studentische Opposition und an den unterschiedlichen Hochschulen in Baden-Württemberg wurde von Studierenden mit unabhängigen Studierendenschaften oder Fachschaftplenen geantwortet. Hier fand fortan die wirkliche hochschulpolitische Arbeit statt. So kam es auch in Tübingen, wo die Fachschaftenvollversammlung die Arbeit der Studierendenvertretung übernahm und bis heute fortführt.
Doch nach der Besetzung des Kupferbaus im November 2009 wurde klar, an der Universität gibt es mehr Akteure als Fachschaften und hochschulpolitische Gruppen und es lohnt, sich auch diesen engagierten Studierenden zu öffnen. Also bildete man einen Arbeitskreis Zukunft der Studierendenvertretung, der seither über die Neuausrichtung der studentischen Beteiligung und Einbindung diskutiert. Vieles wurde erörtert, abgewogen und verworfen. Nun stehen sich zwei Konzepte gegenüber, die in den nächsten Wochen, diskutiert werden sollen. Hierbei geht es um die Frage, wie der AStA und die Fachschaftenvollversammlung im nächsten Semester zusammenarbeiten wollen und wie es gelingen kann möglichst offene Strukturen zu erreichen.

Die beiden Konzepte die sich gegenüberstehen sind zum einen die Erklärung des Arbeitskreises Zukunft der Studierendenvertretung und zum anderen der Antrag der Juso Hochschulgruppe und ihre Stellungnahme zum Konzept des AK ZSV.

Die Abstimmungen innerhalb der Fachschaften und ein intensiver Prozess der Diskussion haben bereits begonnen und werden am Montag, den 12. Juli 2010 um 18:00 Uhr im kleinen Saal des Clubhauses, in einer Abstimmung innerhalb der Fachschaftenvollversammlung münden und am Montag, den 19. Juli 2010 ebenfalls um 18:00 Uhr im kleinen Saal des Clubhauses, in einer Abstimmung des AStA/ZSGT. Beide Sitzungen wie die Sitzungen der Fachschaften sind öffentlich und jedeR ist herzlich eingeladen sich an diesem Prozess zu beteiligen.

Sitzung des Senats

Am Donnerstag, den 15. Juli findet die Sitzung des Senats der Universität Tübingen statt. Die Sitzung ist wie alle Gremiensitzungen an der Uni nichtöffentlich.

Sitzung der FSVV

Wie jeden Montag im Semester trifft sich die Fachschaftenvollversammlung um 18:00 im Konferenzraum des Clubhauses zu ihrer Sitzung. Wer kommen möchte ist herzlich eingeladen: Linker Eingang, Treppe links hoch und die Tür gleich links nehmen.

Sitzung der FSVV

Wie jeden Montag im Semester trifft sich die Fachschaftenvollversammlung um 18:00 im Konferenzraum des Clubhauses zu ihrer Sitzung. Wer kommen möchte ist herzlich eingeladen: Linker Eingang, Treppe links hoch und die Tür gleich links nehmen.

Lang, lang ist’s her.

Damals kein wichtiger Hinweis, denn dass der Hörsaal besetzt war, das sprach sich wie ein Lauffeuer herum.

Bereits seit dem 5. November ist auch der Hörsaal 25 im Kupferbau an der Uni Tübingen besetzt!, lautet an einem Donnerstagabend vor sieben Monaten die erste Meldung, die der Welt und den Studierenden erstmals ein Zeichen vom tübinger Bildungsprotest gab. Heute versammelten sich ca. 300 StudentInnen um 16h im Kupferbau der Universität Tübingen um gegen die Misstände im Bildungssystem vorzugehen und sich mit den aktuellen internationalen Protesten gegen neoliberale Bildungspolitik zu solidarisieren. Dabei kam es zu einer spontanen Besetzung des Hörsaales, weitere Aktionen sind geplant. So die kurze Tickermeldung, die nur die Overtüre sein sollte zu einer der größten kritischen Bildungsbewegungen, die Tübingen und Europa bis dahin erlebt hatten. Angefangen hatte alles in Wien; was in der österreichischen Hauptstadt unter dem Titel Uni brennt begann, wurde zu einem europäischen Flächenbrand. Doch was ist daraus geworden? Die Wiener Aula ist aktuell noch besetzt – doch wo sind die tübinger BesetzerInnen geblieben und vor allem: Welche Forderungen wurden bislang umgesetzt?

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Personalratswahlen 2010

Um 14:30 schloss das letzte Wahllokal auf dem tübinger Campus. Was gewählt wurde? Der Personalrat des Studentenwerkes. Und so wie die Mitarbeitervertretung des StuWe wurden in den vergangenen Woche auch die Personalräte der Universität Tübingen und des Universitätsklinikums Tübingen gewählt.

Wir wünschen allen Kolleginnen und Kollegen, die in die Personalräte gewählt wurden, alles Gute und viel Erfolg bei ihrem Einsatz für die Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Wir hoffen auch in den nächsten Jahren der nun begonnen Wahlperiode auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit bei der Verbesserung unserer Universität.

Zur Nachfolge auf den Walter-Jens-Lehrstuhl. Eine unklassische Tragödie.

Der Begründer der Tübinger Rhetorik Walter Jens. Um seinen Nach-Nachfolger geht es.

Der Normallfall läuft so ab: die Fakultät bestellt eine Berufungskommission, diese sichtet die Bewerberlage, lädt geeignete Kandidaten zum Vorsingen ein und stellt aus den Qualifiziertesten eine Dreierliste mit Berufungsvorschlägen zusammen. Der Senat stimmt der Liste zu, der Rektor spricht dem Erstplatzierten einen Ruf aus und dann beginnen die Verhandlungen bis der Lehrstuhlnachfolger feststeht. Doch was in der Theorie viel Bürokratie mit wenig Aufhebens ist, kann im Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität schon mal zu einer neogriechischen Tragödie werden. So geschehen bei der Nachfolge des Walter-Jens-Lehrstuhls für Allgemeine Rhetorik.

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Der Universität ein Vorbild – die Stadt Tübingen.

Wie das Schwäbische Tagblatt Anfang März berichtete, hat der Gemeinderat der Universitätsstadt den diesjährigen Kommunaletat beschlossen. Und, ähnlich wie die Universität, hat auch die Stadt ein Loch in ihrem Geldsäckel. Der 200 Millionen Euro umfassende Haushalt kann ganz ähnlich dem der Universität nur noch ausgeglichen werden, indem man von der Substanz zehrt. Nachdem in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet wurden, müssen diese nun angegangen werden. 7,5 Millionen Euro aus Rücklagen und 8 Millionen Euro aus neuen Krediten machen den Haushalt der Stadt erst genehmigungsfähig. Nur neue Schulden ermöglichen es, dass am Ende der Rechnung eine schwarze Null steht.

Die Universität muss, damit ihr durch Energie- und Heizkosten gebeutelter Haushalt überhaupt noch ausgeglichen werden kann, auch ans Eingemachte gehen. 2,5 Millionen Euro werden in diesem Jahr vom universitären Sparbuch geholt, um die notwendigsten Ausgaben zu stemmen. Sollte sich die Finanzsituation nicht wesentlich verbessern (und das ist im Moment nicht abzusehen), so muss auch im nächsten Jahr das Universitätsvermögen angegriffen werden. Danach aber, danach ist Sense. Dann sind die Rücklagen erstmal aufgebraucht. Was dann passiert?
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