Anschuldigungen gegen den Geschäftsführer des Studentenwerkes ungeheuerlich!

Die von einer regionalen Tageszeitung heute erhobenen Vorwürfe gegen den Geschäftsführer des Studentenwerkes Tübingen-Hohenheim Oliver Schill, sind aus Sicht der Fachschaftenvollversammlung ungeheuerlich. “Sollte sich der Fall so zugetragen haben, kann man das nicht auf sich sitzen lassen!”, so Georg Rudolf Mitglied der Fachschaftenvollversammlung an der Universität Tübingen. Rudolf, der gleichzeitig auch die Tübinger Studierenden in der Vertreterversammlung des Studentenwerkes vertritt, zeigte sich erschüttert von den Vorwürfen gegen die Geschäftsführung. “Sollten sich die Anschuldigungen konkretisieren, so müssen auch personelle Konsequenzen in Betracht kommen.”

Hintergrund ist ein Artikel in einer regionalen Tageszeitung, die am Freitag berichtete, dass gegen Oliver Schill, den Geschäftsführer des Studentenwerkes Tübingen-Hohenheim strafrechtlich ermittelt würde. Schill soll im Rahmen seiner Tätigkeit vertrauliche Post, die an die psychotherapeutische Beratungsstelle des Studentenwerkes adressiert war, unberechtigt geöffnet haben. Sollte sich dies bewahrheiten, so käme eine Strafbarkeit wegen Verstoßes gegen das Briefgeheimnis in Betracht. Besonders brisant: Der Absender soll Medienberichten zufolge Mitglied im Verwaltungsrat und der Empfänger Psychotherapeut sein. Gleichzeitig werden in der Zeitung schwere Anschuldigungen wegen verfehlter Bauprojekte erhoben, die dem Studentenwerk einen Schaden von ca. 75.000 € zugefügt haben sollen. Auch hier wird eine Mitverantwortung von Herrn Schill nicht ausgeschlossen.

“Herr Schill wird sich verantworten müssen und wir werden die Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen am nächsten Montag thematisieren”, so ein weiterer Vertreter der Tübinger Studierenden. “Es kann nicht sein, dass sich der Geschäftsführer innerhalb des Studentenwerks derartige gravierende Fehltritte erlaubt und dann versäumt, die Entscheidungsgremien darüber zu informieren. Die Informationen im Vorfeld aus der Presse zu erfahren ist so nicht hinzunehmen.” Am Montag findet die öffentliche Vertreterversammlung der Mitgliedshochschulen des Studentenwerkes Tübingen-Hohenheim statt, zu der auch alle Interessierten herzlich willkommen sind. Die Vertreterversammlung beginnt ab 16 Uhr im Großen Senat der Neuen Aula in Tübingen.

Christin Gumbinger, Fachschaftsaktivistin und Engagierte in zahlreichen Universitätsgremien gab zu bedenken:” Wenn die Anschuldigungen, wie sie erhoben werden, sich bewahrheiten sollten, so ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer nur noch schwer denkbar. Hier muss nicht nur der Schaden für das Studentenwerk im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Gefahr für den Ruf der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim.” Die beiden Studentenwerke Tübingen und Hohenheim wurde zum 1. Januar 2007 fusioniert, um so zum einen die Hochschulregion besser zu vernetzten und auch Synergieeffekte zwischen den Partnerhochschulen besser nutzen zu können. “Jetzt sind die Rektoren und Verwaltungschefs gefordert Schaden von der gemeinsamen Hochschulregion abzuwenden und den Anschuldigungen gegen Herrn Schill gründlich nachzugehen.”, so Gumbinger am Rande einer Veranstaltung. ” Sollten sich die Behauptungen konkretisieren, so können wir uns weder eine solche Außendarstellung noch einen solchen Geschäftsführer leisten.”

Von der Gruppenuni zur unternehmerischen Hochschule

Die FSVV, das Hochschulinformationsbüro des DGB und die ver.di-Betriebsgruppe an der Uni Tübingen laden am Mittwoch, den 19. Nov. 2008 um 20 Uhr ins Clubhaus zu einem Vortrag von Thorsten Bultmann ein. Bultmann ist Geschäftsführer des Bundes demokratischer WissenschaftlerInnen (BdWi).

Das Rektorat der Universität Tübingen hat eine Neugliederung der Fakultäten angekündigt. Damit folgt es dem Trend bundesweit stattfindender Hochschulreformen: von der Exzellenz-Initiative über Studiengebühren bis zum Umbau der Strukturen wird kräftig umgebaut. Eines der herrschenden Leitbilder ist dabei die „unternehmerische Hochschule“ mit völlig neuen Entscheidungsstrukturen, die sich an Managementkonzepten orientieren. Zum Beispiel sollen den Fakultäten in Zukunft hauptamtliche Manager vorstehen, die auch fachfremd sein können.

In der Veranstaltung werden Tendenzen dieser Umstrukturierungen aufgezeigt und deren Folgen insbesondere für die demokratische Beteiligung der Gruppen an der Hochschule diskutiert.

Am Mittwoch, 19. November 2008, 20 Uhr im Clubhaus.

Fakultätsneugliederung

Ende September hat das Rektorat den Dekanen in einer Sitzung seinen Entwurf für eine Neugliederung der Fakultäten vorgestellt. Demzufolge soll die bisherige Zahl von 14 auf maximal 6 Fakultäten reduziert werden (Vorschlag des Rektorats). Darüber hinaus gibt es weitreichende strukturelle Veränderungen in der Leitung der neuen Fakultäten: Zum Beispiel soll das Amt des Dekans voraussichtlich nicht mehr wie bisher nebenamtlich von einem Professor der Fakultät wahrgenommen werden. Die Leitung der Fakultät soll stattdessen einem externen, hauptamtlichen Dekan übertragen werden, der dann auch Mitglied des Rektorats sein könnte.

Erheblichen Unmut rief die Vorgehensweise des Rektorats hervor. Die Veränderungen, die grundsätzliche Einschnitte in die Struktur der Universität bedeuten, wurden kaum mit den Gruppen (Studierende, Angestellte, Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter) abgestimmt. Deswegen haben neben vielen Dekanen und Professoren nun auch die Studierenden eine gemeinsame Position entworfen und werden diese in den nächsten Tagen dem Rektorat und der Universität zur Diskussion vorlegen. Hierbei soll es sich nicht nur um Kritik und Vorschläge für eine Reform der Universitätsstrukturen handeln, sondern auch um einen Gegenentwurf zur Informationspolitik des Rektorats. Wir wollen, dass die Angehörigen der Universität in Gänze ihre Bildungseinrichtung neu denken und entwerfen können und damit auch einen universitätsöffentlichen Meinungsbildungs- und Diskussionsprozess anregen. Hier das Papier, dass von den Vertretern der Fachschaften in einer außerordentlichen Fachschaftenvollversammlung erarbeitet wurde. (Studentische Gedanken zu einer Fakultätsneugliederung)

Daher fordern wir das Rektorat auf, öffentlich über seine Vorhaben zu informieren, alle Projekte in den Fakultäten und Instituten vorzustellen und mit diesen darüber zu diskutieren. Eine Reform ohne Beteiligung der Betroffenen ist für uns weder in ihrer jetzigen Form zu akzeptieren, noch scheint sie uns sinnvoll. Dass Veränderungen an der Zeit sind, wird jeder einsehen – doch die Vorgehensweise des Rektorats ist leider völlig undurchsichtig, die Vorschläge reichlich unkonkret.

Das Rektorat hat sehr kurzfristig zu Informationsveranstaltungen eingeladen, diese betreffen:

  • die Naturwissenschaften am Montag, den 20. Oktober 2008 um 19:00 Uhr im Hörsaal N3;
  • die Brechtbau-Studiengänge, die Schloss-Studiengänge, die Fakultät für Geschichte und Philosophie am Dienstag, den 21. Oktober 2008 um 19:00 Uhr (der Ort wird erst noch bekannt gegeben);
  • die wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge, Juristen und die Sozial- und Verhaltenswissenschaften am Mittwoch, den 22. Oktober um 19:00 Uhr im AudiMax.

Wir haben als Studierende Interesse daran, wenn jemand unsere Fakultäten auflöst, und wollen detailliert und konkret informiert werden – und mitreden, schließlich sind wir stark davon betroffen. Deshalb fordern wir alle Studierenden in Tübingen dazu auf, diese Veranstaltungen zu besuchen.

Stellungnahme der FSRVV zur Föderalismusreform (ZHFRUG)

Die Fachschaftenvollversammlung hat am 24.7.08 eine Stellungnahme zum „Zweiten Gesetz zur Umsetzung der Föderalismusreform im Hochschulbereich“ (ZHFRUG) beim Rektorat der Universität abgegeben. Diese Stellungnahme wurde inzwischen auch an Landtagsabgeordnete mehrerer Parteien und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst weitergeleitet.

Nähere Informationen und die Stellungnahme selbst findet Ihr hier .

Weitere Infoveranstaltung zum „Campus der Zukunft“

Auf Einladung der Prorektorin für Studierende, Studium und Lehre Frau Professor Gropper findet an diesem Donnerstag (17. Juli) um 16 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Campus der Zukunft statt. Herr Bauer aus dem Amt für Vermögen und Bauen des Landes Baden-Württemberg wird noch einmal versuchen, den stadtplanerischen Wettbewerb zu erklären. Er ist bereit, Fragen zum „Campus der Zukunft“ zu beantworten und Irritationen, die entstanden sind, auszuräumen.

Diese Veranstaltung dürfte vor allem für die Studierenden interessant sein, die durch eventuelle Umzüge, Zusammenlegungen oder Umstrukturierungen direkt betroffen sind. Aber auch Studierende der anderen Fakultäten sind herzlich eingeladen, sich über das Projekt „Campus der Zukunft“ zu informieren.

Am Donnerstag, den 17. Juli um 16 Uhr im Clubhaus erster Stock im mittleren Saal.

Endgültige Wahlergebnisse der Uniwahlen


Die endgültigen Ergebisse der Uniwahlen sind da, und es gibt auch eine schöne Grafik
dazu. Im Vergleich zum letzten Jahr konnte die Fachschaftenvollversammlung jeweils einen Sitz im AStA und im Senat dazugewinnen, die Juso-Hochschulgruppe verlor dort jeweils einen.

Die Wahlbeteiligung lag um ca. 2,8 % unter der Wahlbeteiligung im letzten Jahr. Sie sank insgesamt auf 15 %. Schlusslicht war die Fakultät Bio, mit etwas über 8 %, während die Geowissenschaften eine Wahlbeteiligung von 30 % erreichten.

Die FSVV bedankt sich bei allen, die gewählt haben (hoffentlich sind es nächstes Mal wieder ein paar mehr) und wird sich basisdemokratisch weiter für die Interessen der Studierenden einsetzen. Ihr habt uns gewählt, um eure Stimme zu behalten. Deshalb kommt in die Fachschaften, diskutiert, stimmt mit ab und stellt so sicher, dass eure Vertreter der FSVV in den Gremien auch eure Meinung vertreten. Diese Chance habt ihr nur hier. Nutzt sie!

Wahlergebnis der Uniwahl 2008

Nachdem die Universität vor einem Jahr dazu übergegangen ist, die Stimmzettel der Universitätswahlen elektronisch auszuzählen, hat sie es in diesem Jahr geschafft dabei auch noch schnell zu sein. Denn wenn es früher bei der Handauszählung nur fünf bis sechs Stunden dauerte bis ein Ergebnis vorlag, so dauerte es diesesmal nur drei Tage. Nun sind die Ergebnisse da.

AStA

Zahl der Wahlberechtigten: 20711
Zahl der Wähler: 3118
Ungültige Stimmen: 163

Wahlbeteiligung: 15,0 %

Liste für die Fachschaften/ Fachschaftenvollversammlung, mit 7748 Stimmen, 3 Sitze
Liste für Information und Organisation, mit 5177 Stimmen, 2 Sitze
Grüne Hochschulgruppe, mit 7111 Stimmen, 3 Sitze
Juso-Hochschulgruppe, mit 4262 Stimmen, 2 Sitze
RCDS – Die Christdemokraten, mit 3452 Stimmen, 1 Sitz
LHG – Liberale Hochschulgruppe, mit 1497, keinen Sitz

Senat

Zahl der Wahlberechtigten: 20711
Zahl der Wähler: 3111
Ungültige Stimmen: 239

Wahlbeteiligung: 15,0 %

Liste für die Fachschaften/ Fachschaftenvollversammlung, mit 3093 Stimmen, 2 Sitze
Liste für Information und Organisation, mit 2164 Stimmen, 1 Sitz
Grüne Hochschulgruppe, mit 2743 Stimmen, 1 Sitz
Juso-Hochschulgruppe, mit 1516 Stimmen, keinen Sitz
RCDS – Die Christdemokraten, mit 1214 Stimmen, keinen Sitz
LHG – Liberale Hochschulgruppe, mit 461, keinen Sitz

Die Ergebnisse sind allerdings nur vorläufig, da der Wahlausschuss die ungültigen Stimmen noch einmal prüfen muss.

Visionen in Stein und Beton

Eine Vision jagte die andere bei der Vorstellung des „Campus der Zukunft“ am Dienstag, bis hin zu visionären Parkplatzkonzepten. Die Gebäude der Uni rund um Mensa und UB sollen nun endlich ein Campus werden. Alle stehen sie zur Disposition um visionäres „Erlebnispotential“ an der Ammer, visionäre neue Wohnheime und eine Vision vom Clubhausersatz zu ermöglichen.

Das funktioniert folgendermaßen: Ohne die Betroffenen davon zu unterrichten, schrieb das Rektorat nach Gesprächen mit dem Landesfinanzministerium einen Ideenwettbewerb aus. Bis zum 24.9. sollen Konzepte eingereicht werden, wie das Gelände zwischen Altem Botanischen Garten und Lothar-Meyer-Bau sowie zwischen Theologikum und Brunnenstraße neu gestaltet werden könnte. Ohne sich bei den aktuellen Nutzern der vorhandenen Gebäude über ihre Wünsche für ein solches Konzept zu erkundigen und auch ohne Anwohner oder andere interessierte Bürger einzubeziehen, hat das Rektorat ein Anforderungsprofil für eine solche Neukonzeption erstellt. Platz für Geschäfte soll es etwa geben, ein Kulturzentrum und ein studentisches Servicezentrum, in dem sämtliche Anlaufstellen für Studierende zusammengefasst werden sollen. Auf Nachfrage, was denn mit Clubhaus und Wilhelma passieren sollte, war die Antwort, es solle auch ein Gebäude „mit der Qualität Clubhaus“ und eines „mit der Qualität Wilhelma“ geben. Auch sollen Fakultäten umgeordnet werden: Wirtschafts- und Sozialwissenschaften etwa sollen in einem neuen Gebäude zu einer Fakultät verschmelzen, die Geowissenschaften zu einer Naturwissenschaft umgebaut und auf die Morgenstelle verlegt werden. Ob die jemand gefragt hat?

Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden im Oktober bekanntgegeben, dann sollen auch alle Einsendungen in einer Ausstellung in der Shedhalle einsehbar sein. In den folgenden Jahren will man dann die Pläne Stück für Stück umsetzen, vermutlich zuerst einen Architektenwettbewerb für eine neue Mensa durchführen und diese bauen.

Uns als Fachschaftenvollversammlung wird mehr oder weniger unterschwellig vorgeworfen, wir seien immer nur dagegen und nicht gesprächsbereit. So auch wieder bei dieser Veranstaltung. Fakt ist: Es gab keinerlei Gesprächsangebote des Rektorats an AStA oder FSVV zu diesem Thema, nur ein zufälliges Gespräch zwischen Tür und Angel mit einem AStA-Mitglied. Die FSVV hat von dem Konzept aus der Zeitung erfahren. Auch die Infoveranstaltung wurde sehr kurzfristig angekündigt. Immerhin soll es jetzt noch ein „Informationsgespräch mit den Studierenden“ geben, um „die am Dienstag eventuell entstandenen Missverständnisse“ zu klären. Immerhin. Hoffen wir, dass das Rektorat seine Kommunikationspolitik ein wenig überdenkt und auch Betroffene in seine Planungen mit einbezieht. Wir sind gesprächsfähig, man muss nur überhaupt mit uns reden wollen. Prinzipiell ist die Idee einer umfassenden Neugestaltung des Areals ja nicht schlecht. Aber wenn ich mal eine Vision habe, gieße ich sie auch nicht einfach in Beton und bin dann sauer, wenn sie nicht alle toll finden.

Umbesetzung des AStA-Vorstandes

Am gestrigen 8. Mai wurde Georg Rudolf, einer der Vertreter und Vertreterinnen der Fachschaften-Vollversammlung aus dem AStA-Vorstand gewählt. Die Grüne Hochschulgruppe stellt nun wie gehabt die Vorsitzende, Jusos und I&O die Stellvertreterinnen. Begründet wurde die Abwahl Georgs dadurch, dass es Jusos und Grünen durch die Probleme bei der Zusammenarbeit mit ihm unmöglich gemacht wurde, hochschulpolitisch zu arbeiten. Sie beabsichtigen nun, in den verbleibenden zwei Monaten dieser Wahlperiode inhaltliche Konzepte auszuarbeiten und hochschulpolitische Projekte durchzuführen.

Die FSVV reagiert mit Unverständnis auf diesen Vorgang, insbesondere auf die Tatsache, dass im Vorfeld von Jusos und Grünen keine Versuche unternommen wurden, die Probleme durch ein Gespräch etwa in der wöchentlichen Räte-Sitzung zu klären.