Rätetä # 57 – Zur Geschichte der Verfassten Studierendenschaft

So überraschend wie die neue Landesregierung an die Macht gekommen ist, so dürften die meisten Studierenden auch von den beiden sie direkt betreffenden Gesetzesänderungen überrascht worden sein. Erstens muss man ab dem kommenden Semester für das Grundrecht auf (universitäre) Bildung keine 500€ mehr bezahlen – und das, obwohl die großen Protestaktionen dagegen schon ein wenig zurückliegen – und zweitens kommt die Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft. Die Protestakte gegen deren Abschaffung greifen noch einmal weiter in die Vergangenheit zurück und sind durch ihre institutionalisierte Form zum Teil gar nicht mehr als solche erkennbar gewesen.

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Das erste Kupferbaufest

Am Donnerstag den 15. Dezember 2011 fand zum ersten mal ein Kupferbaufest als Ersatzveranstaltung für die Clubhausfeste statt, da der großer Saal des Clubhauses seit diesem Semester bis auf weiteres gesperrt ist. Einen Überblick über das erste offizielle Keinclubhausfest liefert das Bildungsmagazin der Wüsten Wellen durch ein Interview mit Timo von der Fachschaftenvollversammlung:

[podcast]http://dl.dropbox.com/u/32984357/BMag/online/Timo-erstes_Kupferbaufest.mp3[/podcast]

Stellungnahme zu den Änderungen des Senats an der Berufungsliste für die Professur für Gegenwartsliteratur am Deutschen Seminar

Die Fachschaftenvollversammlung nimmt hiermit Stellung zu den Änderungen des Senats an der Berufungsliste für die Professur für Gegenwartsliteratur am Deutschen Seminar:

Wir halten die Änderungen des Senats und Rektorats an der Liste für kritikwürdig. Die in der Berufungskommission des Deutschen Seminars erstellte Liste enthielt nach Ansicht aller qualifizierten Beteiligten drei hochkarätige Bewerber_innen, die auf die ausgeschriebene Professur und in das Profil der renommierten Tübinger Germanistik gepasst hätten. Die Kürzung der Liste bedeutet nun, dass die Chancen, die vakante Stelle zum nächsten Semester zu besetzen, deutlich sinken. Es muss dabei beachtet werden, dass der einzige verbliebene Kandidat stark umworben ist. Zudem ist die Ausstattung des ausgeschriebenen Lehrstuhls problematisch.

Eine andauernde Vakanz des Lehrstuhls würde sowohl die Qualität der Lehre als auch das Forschungsprofil der Tübinger Germanistik schwächen. Wir schließen uns deshalb dem Protest von Berufungskommission, Seminar und Fakultät an und kritisieren die Entscheidung des Senats, zwei Namen aus der vorgelegten Berufungsliste zu streichen.
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Zum letzten Mal Studiengebühren!

Die Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren und Wiedereinführung einer Verfassten Studierendenschaft: Diese beiden zentralen Anliegen der Studierendenvertretungen in Baden-Württemberg sind in den Wahlprogrammen der künftigen Regierungsparteien zu finden. Die Abschaffung der Studiengebühren ist zum Wintersemester 2010/11 geplant, die Gelder sollen den Hochschulen aus dem Landeshaushalt ersetzt werden – auch wenn sich einige der baden-württembergischen Rektoren skeptisch äußerten. Im Gespräch sind 135 Mio Euro im Jahr, die bisher durch Gebühren eingenommen wurden. Nebenbei: Teilt man diese Zahl durch die Studierendenzahlen, kann man feststellen, dass durchschnittlich weniger als 250€ pro Studierendem auch bei den Hochschulen ankommen. Wenn der Landtag also die allgemeinen Studiengebühren abschaffen sollte, sind Bayern und Niedersachsen die einzigen Länder, die noch daran festhalten. Übrigens geht es nur um allgemeine Studiengebühren für ein Erststudium bis zur Promotion. Über andere Studienarten wird weiter nicht gesprochen.

Dass die Verfassten Studierendenschaften immer noch nicht wiedereingeführt wurden, ist ein Relikt aus der Zeit der Studentenproteste. Noch im Februar 2011 begründete die CDU ihre Dagegen-Haltung damit, dass bei einem allgemeinpolitischen Mandat „extremistische, demokratiefeindliche Resolutionen“ drohten „und nur noch in Ausnahmefällen Stellungnahmen zur Hochschulpolitik und konkret zu der Hochschule“ abgegeben werden. (Landtagsprotokoll vom 3.2.2011.) Die grüne und die rote Fraktion haben mit Verweis auf fast alle anderen Bundesländer da weniger Bedenken und wollen den seit 30 Jahren geltenden „Ausnahmezustand“ an den Hochschulen (Grüne) endlich beenden.

Tübingen doch bald Eliteuni?

Die Universität Tübingen ist bei der Vorentscheidung zur nächsten Runde der Exzellenzinitiative erfolgreich! In allen drei Förderlinie setzten sich die Anträge der Uni Tübingen durch. Zwei Anträge aus Tübingen zu Graduiertenschulen, ein weiterer zu einem neuen Exzellenzcluster und das universitäre Zukunftskonzept werden vom Wissenschaftsrat und von der DFG als so ambitioniert angesehen, dass die Universität die Chance erhält, in der endgültigen Auswahlrunde um die Förderung einzutreten.
Eingereicht wurden Anträge für 107 Exzellenzcluster, 98 Graduiertenschulen und 22 universitäre Zukunftskonzepte, nach der Vorauswahl bleiben davon 25 Neubewerbungen für Graduiertenschulen, 27 Neubewerbungen für Exzellenzcluster und sieben Neubewerbungen für Zukunftskonzepte. In allen drei Feldern ist die Uni Tübingen dabei und hat dank der Einladung in die Runde der vielversprechenden Zukunftskonzepte sogar die Chance auf den Elitestatus. Also gibt es vielleicht bald den heißbegehrten Titel Eliteuniversität für die fünfte Hochschule in Baden-Württemberg?
Bis zum 1. September 2011 bleibt der Universität Tübingen nun Zeit ihre ausführlichen Förderanträge einzureichen und die Antragsskizzen zu konkretisieren. Bis zum selben Zeitpunkt sollen die bereits geförderten Einrichtungen ihre Anträge auf Fortsetzung der Förderung stellen. Bisher werden 39 Graduiertenschulen, 37 Exzellenzclustern und neun Zukunftskonzepte mit 1,9 Milliarden Euro bereits seit 2006 beziehungsweise 2007 unterstützt. Diese Anträge werden auch nunmehr in direkte Konnkurrenz mit den Neubewerbungen treten. Alle Förder- und Fortsetzungsanträge werden dann bis zum Frühjahr 2012 begutachtet. Im Sommer 2012 soll dann die endgültige Entscheidung über die eingereichten Anträge erfolgen. Ob die Universität Tübingen dann noch einmal so erfolgreich sein wird, hängt nicht zuletzt von dem Weg der Erstellung der Vollanträge ab. Aus studentischer Sicht, muss hier der Senat stärker als bisher einbezogen werden, damit auch die Belange der Lehre angemessen berücksichtigt werden. Denn daran krankt im Moment noch die Exzellenzinitiative, dass der Fokus bisher zu sehr auf die Forschung gerichtet ist.

Wir sind Kanzler!

Der Kanzler Dr. Andreas Rothfuß, voll in Aktion. Hier während der Räumung des besetzten Kupferbaus im November 2009.
Er kann Kanzler! Seit acht Jahren steht Dr. Andreas Rothfuß an der Spitze der tübinger Universitätsverwaltung. Sperrig spricht das Landeshochschulgesetz zwar vom hauptamtlichen Vorstandsmitglied für den Bereich der Wirtschafts- und Personalverwaltung, doch kurz und für jeden geläufig ist die Bezeichnung Kanzler. Und nachdem der 43-jährige promovierte Wirtschafstwissenschaftler nach seinem Wechsel aus dem Wissenschaftsministerium nun schon seit acht Jahren seinen Job gut macht, hat der Hochschulrat und der Senat ihn auf ihren Sitzungen in dieser Wocheauch für die nächsten Jahre in diesem Amt bestätigt.
Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch und auf eine weitere gute Zusammenarbeit.

Neues verbindendes Element.

Der neuer Header der Seiten der tübinger Studierendenvertretung.

Auf Initiative des Arbeitskreises „Zukunft der tübinger Studierendenvertretung“ wurde ein neues Element auf den Internetseiten der hochschulpolitischen Gruppen eingefügt. Verbindend soll der neue Header wirken und die Navigation zwischen den einzelnen Seiten erleichtern. Es ist ein weitere Schritt zu einer engeren und besseren Zusammenarbeit zwischen den Gruppen der tübinger Studierendenvertretung und soll auch als eine weitere Schritt auf dem Weg zu einer neuen Struktur.

Uni Wien besetzt

Déja Vu? Studierende der Uni Wien besetzten gestern (am 19.10.2010) das Audimax ihrer Universität, ein Jahr nachdem die sie mit derselben Aktion einen Flächenbrand in ganz Europa ausgelöst hatten. Die knappe Meldung auf unsereunis.at lautet:

im Zuge der Bildungsdemos in Wien haben die Studierenden das AudiMax besetzt. Die Polizei wollte einschreiten, Rektor Winkler verhinderte dies jedoch.

Der Livestream ist up:
http://www.ustream.tv/channel/unsereuni2010
Please join in …

Unibund bleibt beitragsfrei!

30 Mitglieder des Universitätsbundes stellten sich am Mittwoch auf die Siete der Studierenden und stimmten gegen eine Satzungsänderung. Ziel war es, dass Studierende künftig für ihre Mitgliedschaft einen Jahresbeitrag von 10 Euro zahlen sollten.
29 Befürworter dieser Änderung konnten letztlich die Änderung nicht durchsetzen und so bliebt die MItlgiedschaft in Zukunft auch weiterhin beitragsfrei.

Unibund: Studierendenbeiträge für bezahlten Geschäftsführer?

Broschüre „Attempto – der Unibund stellt sich vor“
Attempto ist auch das Motto des Unibundes

Aktive der FSVV haben seit einiger Zeit unter Studierenden Werbung für eine Mitgliedschaft im „Verein der Freunde der Universität Tübingen“, gemacht (kurz: Universitätsbund). Ihr zeigt damit eure Unterstützung der Uni und die Zugehörigkeit zu eurer Alma Mater, argumentierten wir, die man nicht nur als schnöden Fähigkeitsvermittler sehen sollte – und was spricht dagegen, schließlich kostet die Mitgliedschaft für Studierende nichts.

Der Unibund lädt nun aber zu seiner Jahresversammlung ein, und neben der Verleihung des Attempto-Preises, der Ehrung langjähriger Mitglieder und dem Bericht des Rektors stehen auch Satzungsänderungen an:

  • Der Passus „Studierende sind Beitragsfrei“ wird gestrichen.
  • Der Beitrag für Studierende wird auf 10€ festgesetzt. Die übrigen Mitgliedsbeiträge werden erhöht.
  • Neu aufgenommen in die Satzung wird der Passus: „Die Tätigkeit des Geschäftsführers kann vergütet werden“

Begründung für letzteres? „Empfehlung der Finanzverwaltung nach satzungsrechlicher Anspruchsgrundlage“. Für die Beitragserhöhungen werden „wirtschaftliche Gründe“ angeführt. Alle Unibund-Mitglieder, die genaueres wissen wollen, müssen also selbst am 13.10. 2010 um 14:30 zur Mitgliederversammlung erscheinen und dort genau nachfragen.