Nachdem sichd ie Semesterferien einem Ende entgegenneigen, beginnen auch die universitären Gremien wieder ihre turnusmäßigen Sitzungen. Den Anfang macht am Freitag die Senatsarbeitsgruppe zur Fakultätsneugliederung. In nichtöffentlicher Sitzung sollen die bisherigen Fortschritte bei der Fusion der bisherigen Fakultäten zu Großverbünden evaluiert und weitere Maßnahmen abgestimmt werden.
Neue Erschwernisse für Studienplatzklagen

Studienplatzklagen, bislang eine der wenigen Möglichkeiten doch noch zu einem heiß begehrten Studienplatz zu kommen, werden in der nächsten Zeit erheblich Hürden entgegengesetzt bekommen. Das baden-württembergische Wissenschaftsministerium hat die Möglichkeiten für Studienplatzklagen an den Unis drastisch eingeschränkt. Bisher haben sich vor allem Medizin-, Psychologie- und Pharmaziestudierende über den Weg der Klage ihren Studienplatz erkämpft. Viele der Studierenden die sich bei der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) um einen begehrten Studienplatz bewarben und an den geforderten Notendurchschnitten scheitern, hatten bislang nur die Möglichkeit der Klage. Doch diese Klagen sind den Hochschulen bundesweit schon lange ein Dorn im Auge. So wurde zuletzt versucht, mit der Bestellung von eigenen Rechtsanwälten für die Universitäten die Kosten für die Studienplatzklagen in die Höhe zu treiben und abzuschrecken. Auch die Universität Tübingen lässt sich in diesen Prozessen regelmäßig von einem Anwalt vertreten. Doch die versuchte Selektion durch den Geldbeutel ist gescheitert, denn die Zahl der Klagen hat auch in den vergangenen Jahren nicht abgenommen.
Juristen, sehen in der neuen Verordnung eine Verletzung des Grundrechts auf freie Berufswahl und haben bereits ein Verfahren vor der Verwaltungsgerichtshof Mannheim angekündigt. Bislang haben Kläger um ihre Chancen zu erhöhen, flächendeckend gegen ablehnende Universitäten in Deutschland geklagt. Auf diese Weise konnten allein an den fünf Unis in Baden Württemberg 40 zusätzliche Medizinstudienplätze erkämpft werden.
Die Neuregelung des Wissenschaftministeriums führt nun zu einer deutlichen Verschlechterung der Ausgangslage der Kläger. Künftig sollen nur noch Abiturienten klagen dürfen, die im ZVS-Verfahren eine der baden-württembergischen Unis als Wunschstudienplatz angegeben haben.
Widersinnig scheint das ganze vor dem Hintergrund, dass selbst das Bundesverfassungsgericht 1972 in einer Entscheidung zum NC klargemacht hatte, dass Klagen um Studienplätze auch immer gegen alle deutschen Universitäten geführt werden können und selbst die ZVS listet in ihren Ablehnungsbescheiden alle deutschen Verwaltungsgerichte auf, in deren Zuständigkeitsbereich sich eine Universität befindet
Neuer AStA-Vorstand gewählt.

Eingeladen von der Prorektorin für Studium, Studierende und Lehre Professor Dr. Stefanie Gropper, konstituierte sich heute morgen der AStA für die Wahlperiode 2009/2010.
Nachdem aus den Universitätswahlen am 30. Juni und 1. Juli die GHG als stärkste Gruppe hervorgegenagen ist, war es auch an ihr, den Vorsitzenden zu benennen. Zum neuen Vorsitzenden wurde Benjamin Dietrich (Jura, Informatik) gewählt. Er wird ab dem 1. Oktober – dem offiziellen Beginn der Amtszeit – dem Gremium vorstehen. Als erster Stellvertreter wurde Franz Füg von der Fachschaftenvollversammlung gewählt. Als zweitstärkste Gruppe war es an der FSVV, diesen Platz zu besetzen. Franz, der Politik und Geographie studiert, war bereits Mitglied in der Studiengebührenkommission und kann entsprechende Erfahrung und Kompetenzen in den Vorstand einbringen.
Keine Befreiung mehr für Stipendiaten
Bisher galt an der Universität Tübingen, wer von einem der Begabtenförderungswerke gefördert wird, konnte sich für die Dauer der Förderung von der Studiengebühr befreien lassen. Nachdem durch die neueingeführte 3-Kind-Regelung und die Ausweitung der Befreiung auf Grund von Erziehung die Zahl der tatsächlichen Studiengebührenzahler allerdings bei 60 Prozent lag, zog das Rektorat die Reißleine.
Der Befreiungstatbestand gem. § 6 Abs. 1 Satz 3 Landeshochschulgebührengesetz (LHGebG) – wegen weit überdurchschnittlicher Begabung wurde vom Rektorat zurückgenommen. Für die Stipendiaten die noch eine Befreiung auf Grund dieser Regelung haben, ändert sich nichts, denn der erlassene Bescheid bleibt für die angegebene Dauer gültig. Es werden lediglich keine neuen Anträge mehr zugelassen. Dass heißt für die, die bereits befreit sind: Glück gehabt. Alle anderen schauen ab dem Wintersemester 2009/2010 durch die neue Regelung in die Röhre.
Wir können über alles diskutieren und gemeinsame Lösungen finden. – Campus der Zukunft
Gestern trafen sich die Bürgerinitiative „Univiertel Wilhelmstraße“ und der Oberbürgermeister der Stadt Tübingen zu Informationsgespräch und Stadtspaziergang. Die Bürgerinitiative, der auch die Fachschaftenvollversammlung angehört, hat sich aus Tübinger Bürgern gebildet, nachdem die Pläne für die Umgestaltung im Rahmen des „Campus der Zukunft“ ( campusderzukunft.de) bekannt wurden.
Nachdem der Rundgang vor dem Clubhaus begonnen hatte wurde relativ schell deutlich, was im Moment die drängensten Anliegen für die Bürgerinitiative sind. Mensa und Clubhaus beide Gebäude, die beim Urteil vieler Menschen heute eher schlecht als recht wegkommen. Dabei lohnt sich ein Blick in die Geschichte dieser Bauwerke und auch die Architektursprache dieser Bauten aus den 50iger und 60iger Jahre. Viele Details, die über die Jahre hinter einbauten verschwanden oder dem Verfall preisgegeben wurden, sind heute nicht mehr erkennbar und lassen die Gebäude im Auge des Betrachters nicht wirklich gut dastehen. Ein Kunsthistoriker und Liebhaber der Tübinger Architekturgeschichte beschrieb dem anwesenden Oberbürgermeister eindrucksvoll, was an diesen Gebäuden erhaltenswert ist und was sie so liebenswert macht.
Das Clubhaus als studentisches Zentrum im Tal der Stadt, in dem Veranstaltungen, Ausstellungen und natürlich Clubhausfeste stattfinden, indem aber auch das politische Herz der Studierendenvertretung schlägt, war auch für den Oberbürgermeister ein Ort, der nicht ersatzlos verschwinden dürfe. Die Pläne, dass das Clubhaus fallen muss, sind aber weder beschlossen noch sei hier das letzte Wort gefallen. Überhaupt sei der Wettbewerbssieger zur Umgestaltung des „Campus“ keine Masterplan oder Realisierungskonzept sondern eine Ideen- und Konzeptgrundlage, die Schritt für Schritt mit entsprechenden Diskussionen neu überdacht werden müsse.
Bei der Mensa, einem Bauwerk des bekannten Architekten Paul Baumgarten, war sich die Bürgerinitiative und der Oberbürgermeister einig. Einiges muss saniert werden und der Wirtschaftstrakt entlang der Nauklerstraße sei so nicht zu erhalten. Dennoch lohnt es sich über eine Sanierung nachzudenken. Obgleich bereits Vorbereitungen für eine Ausschreibung eines Neubaus angelaufen sind, eine Nachnutzung des bestehenden Gebäudes ist noch immer offen und auch dann wäre eine Sanierung notwendig. Als denkmalgeschütztes Gebäude würde bei einem Abriss (auch nur einzelnen Bereiche) nicht nur ein Teil des Gesichtes der Wilhelmstraße verloren gehen, sondern auch eine wichtiges Zeugnis Tübinger Stadt(-bau-)geschichte wäre zerstört.
Das sehr konstruktive Gespräch, für dass sich der Oberbürgermeister mehr Zeit nahm, als sein Terminkalender erlaubte, machte eins deutlich: Die Bürgerinitiative stellt sich nicht quer gegen eine Entwicklung und will weder der Universität noch der Stadt in den Arm fallen. Doch was man als Bürger erwarten kann ist, dass man gehört wird, dass Alternativen diskutiert werden und dass man nicht alles Bestehende aus vermeintlichen Sach- oder Kostenzwängen heraus aufgibt. Unser Ziel ist die Erhaltung von Mensa und Clubhaus als Zentren studentischen Lebens und Mittelpunkt des „Campus“. Dass vieles verändert werden muss, darüber sind wir uns klar und dazu sind wir bereit.
Uniwahlen 2009 – Wahlbeteiligung steigt um 4 Prozent – Fachschaften zufrieden!
Am Dienstag und Mittwoch der vergangenen Woche waren die Studierenden der Universität Tübingen wieder aufgerufen ihre Vertreterinnen und Vertreter im Senat und dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) zu bestimmen.
Nachdem es der Ring Christlich-Demokratischer Studenten versäumt hatte, einen eigene Liste abzugeben, standen in diesem Jahr nur fünf Gruppierungen zur Wahl. Neben der Fachschaftenvollversammlung, dem Zusammenschluss aller Fachschaften und damit den Fächervertretern aller Fakultäten, stand die Liste für Information und Organisation als weitere nicht parteiabhängige Liste zur Wahl. Daneben konnte man die Jugendverbände von SPD (Jusos), Bündnis 90/ Die Grünen (Grüne Hochschulgruppe) und die Nachwuchsorganisation der FDP an der Hochschule (Liberale Hochschulgruppe) wählen.
Nachdem in den letzten Jahren im Talbereich im Kupferbau und dem Brechtbau und auf dem Berg in der CRONA und dem Hörsaalzentrum Morgenstelle gewählt wurde, konnten mit dem Wahlleiter der Universität, Herrn Kreuzmann, in diesem Jahr erstmals wieder Wahllokale in den Mensen eingerichtet werde. Der Effekt ist deutlich zu erkennen: 19,4 Prozent der Studierenden gingen zur Wahl – 4 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. „Wir wissen, das 19 Prozent noch immer nicht großartig viel ist. Aber wenn man davon ausgeht, dass wir im letzten Jahr 15 Prozent hatten und in einigen Jahren davor sogar nur 13 Prozent der Studierenden wählen waren, so ist das doch ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung. Wir hoffen, dieser Trend hält an.“, so Franz Füg von der Fachschaftenvollversammlung.
Bei den Wahlen zum Senat ging die Fachschaftenvollversammlung mit 29,7 Prozent als deutlicher Wahlgewinner hervor. Gefolgt von den Grünen mit 27,3 Prozent, der Liste für Information und Organisation mit 17,3 Prozent und den Jusos mit 15,5 Prozent. Diese vier Gruppen stellen im nächsten Senat jeweils einen von 4 studentischen Senatoren. Die LHG die den Einzug in den Senat nicht schaffte, blieb bei 10,2 Prozent der Stimmen. „Das Ergebnis bestätigt, dass die Studierenden hinter der Arbeit der Fachschaftenvollversammlung stehen und die Arbeit des letzten Jahres gewürdigt wird. Wir konnten unser Ergebnis noch einmal um 2 Prozent im Verhältnis zum letzten Jahr steigern“, so Laura Mega, die bisher schon im Senat sitzt und ihre erfolgreiche Arbeit in diesem Gremium fortsetzen wird.
Das Ergebnis der Wahlen zum AStA brachte allerdings eine Veränderung mit sich. Während im letzten Jahr noch die Fachschaftenvollversammlung stärkste Gruppe in diesem Gremium war, haben diesmal die Grünen die meisten Studierenden für sich gewinnen können. Mit 28,9 Prozent stellen sie zukünftig 3 Mitglieder des AStA und als stärkste Gruppe voraussichtlich auch den Vorsitz. Ebenfalls 3 Mitglieder allerdings nur 26 Prozent konnte die Fachschaftenvollversammlung erringen. Der bisherige AStA-Vorsitzende Daniel Keip sagte nach Bekanntgabe des vorläufigen Wahlergebnisses: „Die Arbeit im letzten Jahr war konstruktiv und auf den Konsens der unterschiedlichen Gruppen angelegt. Ich bin mir sicher, auch unter den Grünen wird sich diese gute Zusammenarbeit und Diskussionsatmosphäre nicht wesentlich verändern! Es ist zwar schade, dieses Amt abzugeben aber Demokratie bedeutet nun mal, Verantwortung auf Zeit übertragen zu bekommen. Außerdem freut sich mein Studium sicherlich über mehr Aufmerksamkeit als es im letzten Jahr bekommen hat.“ Die Liste für Information und Organisation (17,1%) und die Jusos (16,3%) errangen jeweils 2 Sitze während die LHG mit 11,8 Prozent einen Sitz gewann. Bisher war der RCDS neben den ersten vier Gruppen mit einem Sitze vertreten, dieses „Erbe“ treten nun die Liberalen an.
Christin Gumbinger von der Fachschaftenvollversammlung fasste das Wahlergebnis so zusammen: „Die Studierenden unterschieden zwischen dem Senat in dem die Arbeit gemacht wird und dem AStA, der in Baden-Württemberg noch immer entmündigt und dessen Aufgabenbereich auf Kunst, Musik Kultur und Sport reduziert ist. Unsere Arbeit wurde mit dem guten Abschneiden bei den Senatswahlen bestätigt und die 2 Prozent, die wir dazu gewonnen haben, sind noch einmal Ansporn für das kommende Jahr. Es gibt unter anderem mit der Campusplanung, der Fakultätsneugliederung und dem Bolognaprozess viele Baustellen auf denen wir den Rektor nicht allein lassen wollen und ihm gerne im Sinne aller Studierenden helfend zur Hand gehen werden.“
Sitzung der Kommission für Qualitätssicherung
Die neugegründete Kommission für Qualitätssicherung an der Universität Tübingen konstituiert sich am Mittwoch, den 15. Juli. Die Sitzung ist wie alle Gremiensitzungen an der Uni nichtöffentlich.
Sitzung der Bürgerinitiative Univiertel Wilhelmstraße
Zur Auswertung des Gesprächs mit OB Palmer und Rektor Engler und zur Vorbereitung der Informationsveranstaltung am 14. Juli trifft sich die BI Univiertel Wilhelmstraße am Dienstag, den 7. Juli 2009, um 17 Uhr, im Sitzungssaal im Clubhaus.
Informationsveranstaltung zum „Campus der Zukunft“
Der Rektor der Universität Tübingen Professor Dr. Bernd Engler und der Oberbürgermeister der Stadt Tübingen Boris Plamer laden zu einer Informationsveranstaltung zu den Planungen des Campus der Zukunft ein. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 14. Juli 2009, um 20 Uhr, im Festsaal der Universität statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Gespräch mit dem Oberbürgermeister Boris Palmer
Die Bürgerinitiative Univiertel Wilhelmstraße trifft sich zu einer Dikussionsrunde über den soegnannten „Campus der Zukunft“ mit dem Oberbürgermeister der Stadt Tübingen Boris Palmer. Das treffen findet am Dienstag, den 7. Juli 2009, um 14 Uhr, im Sitzungssaal im Clubhaus statt.