Fast ungetrübt Freude.

Mensa MorgenstelleDie Sanierung der Mensa Morgenstelle wurde am vergangenen Dienstag unter Anwesenheit des Ministerialdirektors Klaus Tappeser, des Rektors der Universität Tübingen Bernd Engler und der Geschäftsführung des Studentenwerkes abgeschlossen. Die Mensa wird nach mehreren Monaten Sanierungsarbeit und einem Volumen von 4,8 Millionen Euro nicht nur in neuem Aussehen wiedereröffnet, auch die Essensausgabe wird neue Wege beschreiten. So werden im naturwissenschaftlichen Bereich der Universität die Prägetabletts nun endgültig der Vergangenheit angehören. Fortan wird es für die Studierenden und Gäste möglich sein, frei zwischen verschiedenen Speisen und Beilagen zu wählen und in gemütlicher Atmosphäre die Mittagszeit zu verleben. Die Freude könnte also ungetrübt sien, wäre da nicht ein Problem, dessen Lösung bei einem Investitionsvolumen von 4,8 Millionen Euro vergessen wurde.

Jeder kann der Eröffnung morgen beiwohnen – jeder, außer der Gruppen von Studierenden und Besuchern, die es an der Uni ohnehin bereits schwer haben. Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Auch in Zukunft wird für sie der Weg in die Mensa durch den Hintereingang und die Küche führen wenn sie zur Mittagszeit zur Essensausgabe wollen. Gerade nach den Diskussionen um die Verlagerung der Abteilung für Soziale Dienste in ein für Gehbehinderte ungeeignetes Gebäude im vergangenen Jahr hätte man mehr Problembewusstsein bei der Geschäftsführung erwartet. Denn nicht nur beim Studentenwerk – auch im täglichen Unileben haben es gerade Menschen mit Behinderung besonders schwer, ein Grund mehr, Hürden, die seit Langem bestehen, abzubauen. Seit die Mensa 1975 errichtet wurde, regt sich Unmut über die Unzugänglichkeit für Behinderte. Viele Gespräche über mögliche Realisierungen und Umbauten wurden geführt. Dass nun nicht gleich – sozusagen in einem Aufwasch- die lange von Studierenden und Universität geforderten Umbauten realisiert wurden, ist mehr als bedauerlich.

„Hier zeigt sich einmal mehr, das im Eifer des Gefechts so manche Baustelle links liegen gelassen wird. Hätte man die Betroffenen einbezogen oder im Vorfeld nach studentischen Interessen gefragt, so hätte man auch das Problem der Zugänglichkeit auch auf der Agenda gehabt. Aber Kommunikation oder die Einbeziehung studentischer Interessen sind ja nicht gerade Stärken der Geschäftsführung.“ so Georg Rudolf von der Fachschaftenvollversammlung. Christin Gumbinger ergänzt: „Wir sehen nicht nur mit Bedauern sondern auch mit wachsendem Unmut, was sich da tut. Nicht nur, dass es im Studentenwerk keine All-access-policy nach dem Vorbild US-amerikanischer Eliteuniversitäten gibt. Man hat auch noch immer kein Problembewusstsein entwickelt. Aber was will man auch anderes von diesem Geschäftsführer erwarten.“

Dennoch freuen wir als Studierende uns über die Sanierung der Mensa, und danken inbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an der Realisierung beteiligt waren und die in den letzten Wochen dafür gesorgt haben, dass auch dieses Projekt fast reibungslos umgesetzt werden konnte. „Vielleicht findet sich im Nachhinein doch noch eine Möglichkeit einen Gästeaufzug in der Mensa Morgenstelle einzubauen. Die Unterstützung der Studierenden kann jedenfalls versichert sein und auch das Verständnis, wenn dieses Projekt den Betrieb der sanierten Mensa ein wenig einschränken würde.“ so Daniel Keip aus Tübingen abschließend.

Mensabeirat

mensabeirat_plakat
Das Studentenwerk hat sich entschlossen, einen Mensabeirat einzurichten. Er soll zu einer Hälfte aus Studierenden und zur anderen Hälfte aus Mitarbeitern des Studentenwerks bestehen. Unklar ist, ob es einen oder zwei Beiräte geben soll, ob der oder die sich auch um die Cafeterien kümmern können und was darin überhaupt besprochen werden soll, da (Vegetarier aufgehorcht!) „Diskussionen über Lebensphilosophien“ unerwünscht sind. Das allerdings wird sich sicher mit der Zeit ergeben.

Wir begrüßen jedenfalls die Einrichtung dieser Instanz, die erstmals einen offiziellen Ansprechpartner für Mensagänger darstellen wird. Wenn ihr Interesse habt, dem Gremium anzugehören, meldet euch beim AStA.

Nicht genehmigte Flyer in der Mensa

Wie der Justiziar des Studentenwerks mitteilte, darf seiner Auffassung nach das Grundrecht auf Meinungsäuerung in Einrichtungen des Studentenwerks nicht wahrgenommen werden, wenn sie

dazu geeignet sind, die Person des Geschäftsführers oder andere Mitarbeiter/-innen des Studentenwerks zu verunglimpfen und dem Studentenwerk wirtschaftlichen oder sonstigen Schaden zuzufügen. […] Sie können von Ihrem Recht auf Meinungsäusserung auch genügend ausserhalb unserer Einrichtungen Gebrauch machen.

Es handelte sich bei dem beanstandeten Flyer um eine satirische Fotomontage des Geschäftsführers Oliver Schill (Flyer als PDF). Großarth schreibt weiter:

Bitte teilen Sie (ggf. per Aushang) allen namentlich bekannten und unbekannten Austeilern von Flyern mit, dass o.g. Flogblätter in unseren Einrichtungen nicht ausgelegt werden dürfen.

Dieser Bitte kommen wir gerne nach, und wer uns unterstützen will, kann unseren Aushang gerne ausdrucken und aushängen. Hier der Aushang als PDF.

Studentenwerk erhöht Preise und Mieten

In seiner letzten Sitzung hat der Verwaltungsrat des Studentenwerkes Tübingen-Hohenheim die Preise in den Mensen und Cafeterien angehoben. Auch die Mieten sollen nach dem Beschluss des Gremiums angehoben werden. Hintergrund der Preissteigerungen sind die gestiegenen Betriebskosten und die Teuerungen im Wareneinkauf. Die letzten Preiserhöhungen im Cafeterienbereich fand im November 2004 statt, die letzte Erhöhung der Mensapreise liegt bereits ein Jahr zurück. Mit den nun beschlossenen Erhöhungen holt man die Preiserhöhungen nach, die im letzten Jahr unterblieben sind, um bei den Studenten keinen Unmut gegen die Fusion der ehemaligen Studentenwerke Tübingen und Hohenheim zu schüren.

Die Mieten werden durchschnittlich um 6-7 % angehoben, wobei bei einige Wohnheime wie der Neuhalde um bis zu 35 € aufgeschlagen wird.

Die Preiserhöhungen im Mensen- und Cafeterien-Bereich wird ab dem 1. 0ktober wirksam, die Erhöhung der Mieten zum 1. Januar.