Die Uni Tübingen – das ist unsere Uni. Als Studierende sind wir dort die größte Statusgruppe und sollten deshalb in Entscheidungen auch gehört werden, wenn nicht sogar direkt mitentscheiden dürfen. Im Laufe der Zeit hat ich einiges getan, was die studentische Mitbestimmung an der Hochschule angeht – nicht alles, was als Tradition gepflegt wird, ist für uns so hinnehmbar und nicht alles, was das Rektorat und die Universitätsverwaltung unternehmen, können wir ohne Widerspruch und Kritik durchgehen lassen. Doch dabei geht es uns immer um mehr als die bloße Kritik oder ein striktes Dagegen.
Für uns ist ein konstruktives Miteinander wichtig und wir machen Hochschulpolitik nicht um der Universität vorzuführen, was sie alles nicht kann, sondern um sie noch besser zu machen. Für uns ist die Universität mehr als nur eine Bildungsanstalt, keine Lernfabrik, sie ist auch Lebensraum und Erinnerung. Deshalb kann Hochschulpolitik auch nicht nur mit Berufungen oder Raumbelegungen aufhören. Für uns ist die Arbeit an der Uni aus einem Selbstverständnis heraus entstanden, dass sie nicht möglichst schnell möglichst kostengünstig Studierende zu einem Abschluss bringt. Für uns ist Universität auch ein Miteinander und Füreinander, das man hier lernt und lebt. Deshalb setzen wir uns mit der Universität auseinander, weil einige Projekte mutig und auch scharfzüngig kommentiert werden müssen und weil viele Themen in der Alltagspolitik der Unileitung zu kurz kommen. Wir wollen mit unserer Arbeit ein Umdenken in der Universität und in der Gesellschaft erreichen, das den Stellenwert der Uni nicht ökonomisch bemisst oder in Absolventenzahlen, sondern in dem gesellschaftlichen Widerhall den die Uni erzeugt.