Kein Fußbreit dem Faschismus – Stellungnahme zur Bundestagswahl

Die folgende Stellungnahme wurde von der Fachschaftenvollversammlung am 10. Februar 2025 beschlossen

„Die Wahrheit über den Faschismus ist, dass er nie ganz vergangen ist – er hat nur neue Gesichter“ – Albert Einstein

Vor den kommenden Wahlen sehen sich Studierende und junge Menschen in Deutschland mit einer grundlegenden Frage konfrontiert: Welche Zukunft wollen wir für uns und kommende Generationen? Der politische Kurs, den Parteien wie die AfD, das BSW, die CDU und die FDP derzeit verfolgen, gefährdet nicht nur die demokratischen Grundwerte, sondern auch die sozialen, ökologischen und bildungspolitischen Fortschritte, die wir als Gesellschaft bereits erreicht haben und auch weiterhin brauchen.

Die AfD steht offen für Diskriminierung, Rassismus und Nationalismus. Sie fordert nicht nur die Abschaffung von Studienfächern wie Gender Studies, sondern wollen auch studentische Mitbestimmung gänzlich zerschlagen. Ihr Ziel ist es, kritisches Denken und akademische Vielfalt zu unterbinden und stattdessen eine repressive und völkische Ideologie zu verbreiten und zu lehren.

Die Ereignisse der letzten Wochen haben nicht nur gezeigt, dass unsere „politische Mitte“ bereit ist, Rechtsextreme zu tolerieren, sondern an ihrem Gedankengut teilzuhaben und die dessen Umsetzung zu unterstützen.

Die CDU hat durch ihre gemeinsame Abstimmung mit der AfD das Mäuerchen, welches als Brandmauer bezeichnet wurde, vollständig eingerissen. Die politische „Mitte“, wenn es eine solche überhaupt gibt, ist nach rechts gerutscht. Nicht erst seit letzter Woche wissen wir, dass sich Faschismus und CDU näher stehen als demokratisch akzeptierbar ist. Denn bereits bei dem 2023 von Rechtsextremen organisiertem Treffen in Potsdam, welche Parallelen zur Wannseekonferenz der NSDAP aufweist, ließen sich Abgeordnete der CDU blicken.

CDU, FDP und BSW tragen aktiv zur Normalisierung von Ausgrenzung und Repression bei. Mit der Forderung nach Einführung von dauerhaften Grenzkontrollen, der Verlängerung von Abschiebehaft und der massiven Zunahme von Abschiebungen schaffen sie ein Klima der Angst und Unsicherheit. Diese Politik steht im Widerspruch zu den Prinzipien von Humanität, Solidarität und sozialer Gerechtigkeit.

Aber auch SPD und die Grünen, die sich jetzt als Reaktion über den Einsturz der vermeintlichen Brandmauer echauf­fie­ren, sind nicht befreit von der menschenfeindlichen Ideologie der neuen Migrationspolitik. Bundeskanzler Olaf Scholz forderte unlängst „Wir müssen im großen Stil abschieben“1. Auch die Neuerung des gemeinsamen europäischen Asylsystems (GEAS) wurde von SPD und Grünen vorangebracht. In der Debatte um das Zustrombegrenzungsgesetz der CDU im Bundestag brüstete sich Nancy Faeser damit, wie erfolgreich sie schon jetzt menschenfeindliche Politik umsetzen „Wir [haben] mit 22 Prozent mehr Abschiebungen erreicht“2 und Annalena Baerbock fragt, welche Unterschiede der Antrag gegenüber ihrer bisherigen Politik überhaupt bringen soll „was wollen Sie, was GEAS nicht leistet.“3

Mit ihrer Politik geben diese Parteien rassistischen Ideologien Nährboden und tragen weiter zu einer Stärkung der extremen Rechten bei.

Deshalb wollen wir uns als Tübinger Studierende entschieden gegen diese zerstörerischen Entwicklungen stellen. Bildung ist kein Privileg, sondern ein Menschenrecht. Wir dürfen nicht zulassen, dass repressive Ideologien unsere Hochschulen vergiften und unsere Gesellschaft spalten.

In der Vergangenheit hätte man an dieser Stelle aufgerufen demokratisch zu wählen, doch die Ereignisse der letzten Wochen haben gezeigt, dass das nicht mehr reicht. Demokratische Parteien machen sich zu Steigbügelhaltern der extremen Rechten. Darum muss es bei dieser Wahl umso mehr heißen: Keine Macht dem Faschismus und seinen Unterstützer*innen!


Quellen:

1 https://www.spiegel.de/politik/deutschland/olaf-scholz-ueber-migration-es-kommen-zu-viele-a-2d86d2ac-e55a-4b8f-9766-c7060c2dc38a

2 https://dserver.bundestag.de/btp/20/20211.pdf#P.27532

3 https://dserver.bundestag.de/btp/20/20211.pdf#P.27524

Clubhausfest Termine SoSe 2025

In der letzten Sitzung wurden folgende Termine für Clubhausfeste beschlossen:

Datum Fachschaften & Gruppen
24.04.2025FSVV & Ract!
08.05.2025Brechtbauplenum
15.05.2025Geschichte & Philosophie & klassische Philologie
22.05.2025Psychologie & Kognitionswissenschaft & Informatik
05.06.2025Geo-Umwi & Mathe & Nanoscience
26.06.2025Geographie & Biochemie
03.07.2025Chemie & Physik
10.07.2025Wirtschaftswissenschaften & Politik & Pharma
17.07.2025Medizin & Molekularmedizin
24.07.2025

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Solidarität mit der Siggi11

Die Häuser denen die drin wohnen!

Die Fachschaftenvollversammlung an der Universität Tübingen solidarisiert sich mit der Besetzung der Siggi11. Der Tübinger Wohnungsmarkt ist prekär. Eine Landesimmobilie nun leerstehen zu lassen ist ein Schritt in die falsche Richtung. Statt noch mehr Leerstand braucht es bezahlbaren Wohnraum und mehr Wohnheimsplätze.

Die Pressemitteilung der Siggi11 zur Besetzung (Quelle: http://siggi11.info/ ):

Am vergangenen Sonntag wurden im Rahmen des Siggi11 Abschiedskaffees die beiden oberen Stockwerke der Sigwartstraße 11 besetzt. Das Haus, dass seit über 40 Jahren als studentischer Wohnraum genutzt wird, sollte nach Angaben des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg (VBA), der das Grundstück und das Haus für das Land verwaltet, ab dem 1. Oktober leerstehen. Erst danach sollte geprüft werden, ob möglicherweise eine neue Nutzung für das Haus gefunden werden kann.

Auch eine FragDenStaat-Anfrage konnte bestätigen, dass das VBA Tübingen weder die Kapazitäten hat das Haus zu sanieren, noch Abriss und Neubau umzusetzen. Hinzu kommt ein aktuelles Neubaumoratorium in Baden-Württemberg, ein zeitnaher Neubau durch das Land muss also in jedem Fall als unwahrscheinlich angesehen werden.

Aus diesem Grund hatte das VBA zuletzt auch versucht, das Haus im Rahmen einer Erbpacht-Regelung an eine dritte Trägerin abzugeben und so Renovierung und Verwaltung auszulagern. Sowohl das Universitätsklinikum Tübingen, also auch das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim und die Universität selbst lehnten ein solches Arrangement jedoch ab. Auf ein entsprechendes Gesprächsangebot von Seiten des Vereins der letzten Bewohner*innen der Siggi11 wurde wiederum von Seiten des VBA nicht eingegangen.

Julian Petruck, einer der Vorstände des Vereines, sagt hierzu: „Wir verstehen nicht, warum das VBA nach den Absagen nicht auf eines unserer Gesprächsangebote eingegangen ist, obwohl wir konkret eine soziale Vermietung bei gleichzeitiger Renovierung und Erhaltung des Gebäudes in Aussicht gestellt haben.“

Unterstützung haben die Bewohner*innen bereits letzte Woche durch die Tübinger Studierendenschaft erhalten.

„Der Tübinger Wohnungsmarkt ist seit Jahren angespannt. Der drohende Leerstand von existierendem studentischen Wohnraum ist hierbei fatal. Auch der Studierendenrat hat sich daher am vergangenen Montag dazu entschieden, dass die Siggi11 als studentischer Wohnraum erhalten bleiben soll“ erklärt Julia Erdei, Referentin für Soziales der Verfassten Studierendenschaft Tübingen.

Dass die Wohnsituation in Tübingen angespannt ist, zeigt auch eine Regional-Analyse des Pestel-Instituts. Aktuell würden dem zufolge rund 1990 Wohnungen im Landkreis Tübingen fehlen. Dem entgegen stehen rund 3960 ungenutzte Wohnungen, wovon 2220 Wohnungen schon seit mindestens einem Jahr leerstehen.

Während Wohnraum schon lange nicht mehr für alle verfügbar ist, ist die Situation bei bezahlbaren Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen noch deutlich kritischer – hierzu zählen de facto auch viele Studierende und Auszubildende. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat der Gemeinderat 2016 eine Zweckentfremdungsverbotssatzung erlassen. Ob die gegenwärtige Praxis der Nichtvermietung eines Großteils des Hauses von dieser Satzung gedeckt ist, wird von den Besetzer*innen bezweifelt.

Die Bewohner*innen der Erdgeschoss-Wohnung gehen rechtlich gegen das Auslaufen ihrer Mietverträge vor, die aus ihrer Sicht aufgrund der grundlosen Befristung nicht rechtens waren. Sie kritisieren den drohenden Leerstand des Gebäudes bereits seit längerem und solidarisieren sich mit der Besetzung.

Die Besetzung möchte auch auf die momentane Situation auf dem Wohnungsmarkt ausmerksam machen. Kritisiert werden die seit Jahren immer stärker steigenden Mietpreise und der immer krasser steigende Anteil am Gesamteinkommen, den Menschen für eine Unterkunft ausgeben müssen. Von staatlicher Seite wird dieser Entwicklung häufig teilnahmslos zugesehen. So verringert sich die Zahl der mietpreisgebundenen Sozialwohnungen in Deutschland seit Jahren kontinuiertlich. Radikalere Wege wie die Verstaatlichung großer Immobilienkonzerne, welche von der Berliner Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ verfolgt wird, werden systematisch ausgebremst und verzögert. Wichtig wäre ein Ausbau der Unterstützung und Förderung sozialer und nicht profitorientierter Akteure im Wohnungssektor. Zentrale Elemente wären die Aufstockung des Fördertopfes für soziale Wohnungsbau, die vorrangige Förderung von Gemeinwohl-Akteuren in der

Mietwohnraumförderung, sowie die Ermöglichen von Landesbürgschaften für gemeinwohlorientierte Projekte. Diese Forderungen wurden zuletzt durch das „Netzwerk gemeinwohlorientiertes Bauen und Wohnen Baden-Württemberg“ an die Landespolitik herangetragen.

Das VBA – Amt Tübingen agiert im Fall des Hauses in der Sigwartstraße 11 entgegen den selbst erklärten Zielen des Landes und der Stadt Tübingen. Ohne einen erkennbaren Plan für das Haus zu verfolgen, wurden in den letzten Jahren und Monaten systematisch Zimmer nicht vermietet und bestehende Mietverhältnisse mit teilweise fadenscheinigen Begründungen nicht weitergeführt. Die Besetzer*innen befürchten, dass in den nächsten Wochen Maßnahmen geplant waren, die eine weitere Bewohnbarkeit des Gebäudes erschweren oder sogar verhindern würden und der Leerstand so auf Jahre bestehen bleiben würde.

„Wir verstehen nicht, dass pünktlich zum Semesterbeginn das VBA in Vertretung des Landes Baden Württemberg plant, zwölf zentral gelegene und bezahlbare Zimmer dem Tübinger Wohnungsmarkt zu entziehen. Dass ein staatlicher Akteur dieses ohne einen Folgeplan und in Missachtung des Tübinger Zweckentfremdungsverbots durchführt, ist Menschen die händeringend nach einem Zimmer suchen nicht vermittelbar.“ sagte die Besetzerin Paula Nohaus.

Die Besetzerinnen fordern vom Land einen Abriss des Gebäudes auszuschließen. Weiter fordern sie direkte Gespräche über einen Verkauf der Liegenschaft oder eine Überlassung des Grundstücks im Rahmen einer Erbpachtregelung an einen Bewohnerinnen-Verein. Ihrer Meinung nach kann nur ein solcher Verein die zukünftige Vermietung der vorhandenen zwölf Zimmer zu sozialen und bezahlbaren Konditionen garantieren.

„Bezahlbarer und angemessener Wohnraum ist ein Grundrecht. Wohnraum darf nicht den Gesetzen des freien Marktes unterliegen. Dieser schafft es nicht, den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden. Die Mieten werden immer höher; Häuser, in denen früher gewohnt wurde, stehen heute als Spekulationsobjekt leer oder sind Ferienwohnungen. Dass es selbst ein Landesamt hier nicht schafft, Wohnraum zu erhalten, ist ein Skandal. Deswegen unterstützen wir einen Hauskauf im Rahmen des Mietshäuser-Syndikats. In Tübingen zeigen selbstverwaltete Wohnprojekte, dass es möglich ist, selbstverwaltet Wohnraum zu organisieren und dass Wohnen günstig sein kann, wenn keine Profite an Aktionäre ausgeschüttet werden müssen“, schließt Besetzerin Mira Evyok.

Clubhausfest Termine WiSe 24/25

In der letzten Sitzung wurden folgende Termine für Clubhausfeste beschlossen:

Datum Fachschaften & Gruppen
17.10.2024FSVV & GHG & Ract!
24.10.2024Hebammenwissenschaft & Pflege
31.10.2024Info & Kogni & Psycho & Neuro & Geo
07.11.2024Physik & Chemie
14.11.2024Mathe & Nanoscience
21.11.2024Freie Fachschaft Jura & MedTech & Musikwissenschaft
28.11.2024Geschichte & Philosophie & klass. Philologie
05.12.2024Biologie & Biochemie
12.12.2024Wirtschaftswissenschaften & Medienwissenschaften
19.12.2024Kupferblau & kath. Theologie & ev. Theologie
09.01.2025Brechtbauplenum
16.01.2025Medizin & Molekulare Medizin
23.01.2025Ract!
30.01.2025 
06.02.2025 

Gremienwahlen 2021: Steckbriefe der FSVV

Das Campusmagazin Kupferblau hat für die Gremienwahlen 2021 Steckbriefe von den zur StuRa-Wahl antretenden Listen angefordert und hier veröffentlicht. Hier findet ihr noch einmal unsere Antworten. Aufgrund der kurzfristigen Anfrage konnten wir die Antworten nicht von den Fachschaften beschließen lassen sondern sie wurden von unseren Aktiven geschrieben.

1. Was ist das Wichtigste, was Studierende über euch wissen sollten? Was ist euer Alleinstellungsmerkmal?
Wir vernetzen die zentralen Gremien an der Uni (Studierendenrat, Senat, Senatskommissionen usw.) mit den dezentralen Gremien der Fächer und Fakultäten (Fachschaften, Fakultätsräte, Fakultätskommissionen usw.). Uns ist wichtig, dass im Studierendenrat nicht nur die 21 Mitglieder nach ihrer persönlichen oder parteipolitischen Lust und Laune über Anträge entscheiden – stattdessen soll es eine breite Mitbestimmung geben. Vieles, was der StuRa z. B. zu Lehre beschließt, hat ganz konkrete Auswirkungen auf das Studium. Die Fachschaften haben hier den besten Überblick, wo es an welchen Fakultäten gerade welche Probleme gibt und werden über uns in die Entscheidungen eingebunden. Wir machen das über das sogenannte Imperative Mandat: StuRa-Anträge werden meist nicht nur im StuRa, sondern auch in den Fachschaften und unserer FSVV-Sitzung behandelt und unsere StuRa-Delegierten halten sich anschließend an das Mandat der Fachschaften.

2. Was wird in der kommenden Legislaturperiode euer wichtigstes Vorhaben sein?
Leider wird vermutlich auch nächstes Semester die Corona-Pandemie noch eines der zentralen Themen sein. Uns ist wichtig, dass Studierende so wenig Nachteile wie möglich durch die Pandemie haben. Im kommenden Semester wird das besonders spannend: Einerseits können wir voraussichtlich endlich wieder mehr Präsenzlehre anbieten. Gleichzeitig werden wir damit aber auch mit der Unileitung und Dozierenden darüber verhandeln müssen, dass es weiterhin keine Anwesenheitspflicht geben darf und weiterhin Studierende, die Pflegearbeit leisten oder zu einer Risikogruppe nicht vergessen werden dürfen. Außerdem wird der Umgang mit digitaler Lehre ein großes Thema sein: Diese sollte nach Corona natürlich nicht komplett verschwinden. Viele Studierende haben berichtet, dass sie mit Vorlesungen in Videoform sehr gut zurechtkommen – doch auch darüber hinaus bietet die digitale Lehre durchaus Potenzial. Hier heißt es, zusammen mit Dozierenden an Konzepten zu arbeiten, wie digitale Lehre für Lernende wie Lehrende gut gestaltet werden kann, sodass sie keine*n ausschließt oder abhängt.

3. Wie soll eurer Meinung nach die Rückkehr zur Präsenzlehre gestaltet werden? Welche digitalen Aspekte sollen auch in Zukunft in die Lehre eingebunden werden?
Mit dem Solidarsemester Forderungskatalog, der von der Studentischen Vollversammlung beschlossenen Stellungnahme Studieren in Coronasemestern und unserem Antrag Position Lehre Sommersemester haben wir und der Studierendenrat hier viel zu gearbeitet und beschlossen. Kurz: Hochschulen dürfen bei den Öffnungsplänen nicht ausgeschlossen werden! Wir begrüßen die für das WiSe angekündigte Rückkehr in die Präsenz, jedoch wird es auch im Winter weiterhin viele digitale Angebote geben müssen. Wie viel Präsenz stattfinden kann, muss an die Bedürfnisse der einzelnen Fächer angepasst werden. Aber auch in Fächern, in denen es keine Laborpraktika gibt, sollen die Studierenden die Möglichkeit haben, auch außerhalb ihres Zimmers und ohne Videokonferenz gemeinsam zu lernen.
Auch nach Corona gilt: Vorlesungsaufzeichnungen sind für viele Studis super! Digitale Lehre kann aber noch viel mehr und bietet die Möglichkeit, noch stärker auf die individuellen Interessen der Studierenden einzugehen. Wichtig ist, dass Studierende durch asynchrone Lehre nicht noch stärkere Arbeitsbelastung haben und ein geregelter Tagesablauf möglich ist. Außerdem fordern wir, dass die Uni wo möglich auf OpenSource-Software setzt und sich nicht von großen Konzernen mit fragwürdigem Datenschutz abhängig macht.

4. Was ist eurer Meinung nach die (wichtigste) Aufgabe des StuRa?
Er vertritt die Interessen der Studierenden. Ein wichtiger Punkt hierbei ist natürlich die Vergabe von finanziellen Mitteln für Projekte, Veranstaltungen usw. Im Gegensatz zu manch anderen Hochschulgruppen, die Referent*innen für Vorträge am liebsten gar kein Honorar zahlen wollen, versuchen wir hier ein breites Angebot zu ermöglichen. Neben der finanziellen Förderung, die oft viel zu viel Zeit in den StuRa Sitzungen in Anspruch nimmt, ist Teil der Interessensvertretung aber natürlich auch, sich zu aktuellen Themen an der Uni zu äußern, Kontakt mit der Unileitung, der Univerwaltung und Dozierenden zu pflegen und sich eben allgemein für die Interessen der Studierenden stark zu machen. Der StuRa ist unserer Meinung nach übrigens kein reines Redeparlament, Verbesserungen an der Uni erreichen wir nicht durch Beschlüsse, sondern meist nur durch viel Arbeit und Engagement.

5. Ist der StuRa zu (allgemein-)politisch?
Der Großteil unserer Arbeit hat fast ausschließlich mit dem Studium und der Uni zu tun. Unsere Uni existiert aber nicht im luftleeren Raum! Hürden gegen Bildungsgerechtigkeit gibt es eben nicht erst an der Uni, sondern existieren überall in unserer Gesellschaft. In der aktuellen Legislatur haben einige Hochschulgruppen im StuRa sich gegen Flyer ausgesprochen, die sich gegen Rassismus starkmachen wollten. Ein Argument war, dass das nichts mit Hochschulpolitik zu tun hätte. Das ist unserer Meinung nach Blödsinn: Auch an der Uni gibt es Rassismus, genauso wie Sexismus, Antisemitismus und andere Formen von Diskriminierung. Ein StuRa, der diese Zusammenhänge ignoriert, kann die Studierenden nicht angemessen vertreten.
Das Landeshochschulgesetz nennt übrigens als eine der Aufgaben des Studierendenrats, politische Bildungsarbeit zu leisten. Die Uni achtet als Rechtsaufsicht darauf, dass der StuRa im Rahmen seines Aufgabengebietes bleibt und hat uns hierbei auch schon regelmäßig recht gegeben – auch bei der letzten Debatte über die Flyer gegen Rassismus.

6. Findet ihr es wichtig, dass der StuRa versucht, bekannter bei den Studierenden zu werden? Wenn ja: Wie?
Natürlich! Einerseits ist wichtig, dass die Studierenden wissen, worüber der Studierendenrat diskutiert und wofür er sich einsetzt. Gleichzeitig sind wir auf das Engagement unserer Kommiliton*innen angewiesen und berichten daher aktiv über die Arbeit des Studierendenrats und dessen Arbeitskreisen. Mit dem Referat für Presse und Öffentlichkeit, das unter anderem auf unsere Initiative dieses Jahr das erste Mal besetzt wurde, hat sich hier bereits viel getan. Außerdem posten wir regelmäßig auf Social Media und der Homepage des Studierendenrats, was gerade so geht. Daneben sind die Fachschaften ein unverzichtbarer Informationskanal, über den wir wichtige Infos aus StuRa und Gremien weitergeben. Das wollen wir noch weiter ausbauen und aus noch mehr Arbeitskreisen und Gremien der Uni berichten.

📮Jetzt Briefwahl für die Gremienwahlen beantragen 💌📫

Am 29. und 30. Juni sind wieder Wahlen an der Uni. Wie letztes Jahr wird es erneut nur zwei Wahllokale geben (am 29. auf der Morgenstelle und am 30. im Clubhaus). Am einfachsten wählt ihr also per Briefwahl.

Dafür hat die Uni wieder ein Formular zur Verfügung gestellt in das ihr einfach nur euren Namen, Adresse usw. eintragen müsst und dann bekommt ihr die Unterlagen ganz bequem nach Hause.

Zum Briefwahlformular: https://uni-tuebingen.de/de/210103

Die Rücksendekosten übernehmen die Studierendenschaft und die Uni.

Gewählt werden der Studierendenrat, der Senat, die Fakultätsräte und an einigen Fakultäten die Fakultätsvertretungen. Auf unserer Homepage findet ihr unter dem Menüpunkt Gremienarbeit noch weitere Infos zu den Gremien.

GEW/ver.di Hochschulgruppe der Universität Tübingen

Kontakt:

Mail: hochschulgruppe.tuebingen {at} gew-bw.de
Facebook: GEWHGTue
Twitter: @verdigewtue

Wie macht eure Gruppe die Welt/Uni besser?

Wir engagieren uns für bessere Bedingungen in Studium, Lehre und Forschung. Unsere Zielgruppen dabei sind Studierende, Promovierende und Lehrende.
Wir organisieren beispielsweise Podiumsdiskussionen, Aktionstage, Kundgebungen oder Online-Veranstaltungen zu Themen wie: Bildungsungleichheit, Klassismus (an Hochschulen), Rassismus, Exzellenzuniversität, Referendariat, Hilfskraftrechte oder aktuell zur Novellierung des Landeshochschulgesetzes. Wenn ihr Näheres erfahren und sehen wollt, schaut gerne auf unseren Social-Media-Kanälen vorbei 🙂

Wo kann man euch treffen?

Die Gruppe trifft sich im Semester einmal pro Monat, diskutiert hochschulpolitische Themen aller Art und führt dazu Veranstaltungen durch. Alle sind willkommen, wer mitmachen oder einfach nur mal dabei sein will, kann sich jederzeit unverbindlich per Mail oder über unsere Social-Media-Kanäle bei uns melden.

Uniwahlen 2020 – Am 8. und 9. Dezember Fachschaften wählen!

Am 8. und 9. Dezember 2020 finden dieses Jahr die Uniwahlen statt. Wegen der Corona Pandemie wird die Wahl jedoch größtenteils per Briefwahl stattfinden. Denkt daran, die Briefwahlunterlagen rechtzeitig, zurück zu schicken oder direkt bei der Wilhelmstr. 5 wie auf dem Umschlag angegeben in den Briefkasten zuwerfen.

Briefwahlantragsfrist verpasst? Kein Problem, am Dienstag, 8. Dezember 2020 von 9 bis 17 Uhr könnt ihr im Foyer des Hörsaalzentrum Morgenstelle oder am Mittwoch, 9. Dezember 2020 von 9 bis 17 Uhr im Clubhaus, Wilhelmstraße 30, Raum 3 (1. OG, nicht barrierefrei) ganz normal per Urnenwahl eure Stimme abgeben.

Damit du auch weißt, was bei den Uniwahlen genau gewählt wird und wie die studentische Hochschulpolitik so organisiert ist, hier eine kleine Gremienübersicht:

FACHSCHAFT: Wird nicht gewählt, sondern alle, die wollen, können aktiv mitarbeiten. Informier dich, wo und wie sich deine Fachschaft trifft und wie du deine Mitbestimmungsrechte wahrnehmen kannst. Über die FSVV kann deine Fachschaft an den (hochschulpolitischen) Entscheidungen direkt mitbestimmen.

SENAT: Höchstes Gremium an der Universität. Neben den 4 Student*innen reden auch die Professor*innen, Mitarbeiter*innen und das Rektorat mit.

FAKULTÄTSRAT: Höchstes Gremium an deiner Fakultät. Hier kandidieren oft Listen deiner Fachschaften, die sich jeweils an die betroffenen Studis der zuständigen Fachschaften zurückbinden. Auch hier arbeiten wir eng mit den Professor*innen und Mitarbeiter*innen zusammen.

STUDIERENDENRAT: Höchstes gewähltes Gremium der Studierendenschaft. Hier wird vor allem über Förderanträge gesprochen. Wenn die Listen für eine gemeinsame Studierendenvertretung (aktuell: FSVV und GHG) eine Mehrheit haben, führt der StuRa aus, was in euren Fachschaften und Gruppen basisdemokratisch beschlossen wurde.

Wer steht zur Wahl?

Neben den Listen der Fachschaften (Fachschaften-Vollversammlung – FSVV), die zu allen Wahlen antreten, kandidieren für Senat und StuRa auch Listen von politischen Hochschulgruppen, z.B.: Grüne Hochschulgruppe Tübingen[’solid].SDS TübingenJuso-HSG TübingenRCDS TübingenLHG Tübingen und Fachschaft Jura Tübingen – ULF. Du kannst Personen von unterschiedlichen Listen wählen oder alle deine Stimmen (achte auf die maximale Stimmenanzahl!) auf einer Wahlliste ankreuzen. Eine Liste aller Kandidat*innen findet ihr im Intranet der Uni: https://uni-tuebingen.de/de/177237

Wie kann ich die Wahl unterstützen?

Bei den letzten Uniwahlen hatten wir eine Wahlbeteiligung von knapp 3000 Personen. Auch wenn ihr dieses Jahr nicht einfach aus den Vorlesungen heraus direkt an die Wahlurne kommt, hoffen wir, auch dieses Jahr eine ähnlich hohe oder sogar noch höhere Wahlbeteiligung zu haben. Also wenn ihr Briefwahlunterlagen beantragt habt, denkt daran, diese auch wieder zurück zu schicken. Und wenn ihr keine Briefwahlunterlagen benatragt habt, geht am 8. und 9. Dezember zur Urnenwahl 🙂

Markt der Möglichen Alternativen 2020

Herzlich willkommen an unserer Universität!

Dieses Semester ist vieles anders. Die festlichen Semestereröffnungen durch Universität (Dies) und Studierende (Alternativer Dies) können nicht wie gewohnt stattfinden.

Die (Hochschul)Gruppen nehmen sich in normalen Jahren selbstorganisiert und -bestimmt das Klubhaus, geben Vorträge und Workshops, oft gibt es Küfa und anschließend eine Party. Zusammen stellen sich die Gruppen euch mit Infotischen auf einem Markt der Möglichen Alternativen vor. In diesem besonderen Jahr kann dieser wie so vieles nur Online stattfinden.


Über zwanzig sehr vielfältige Gruppen sind unserem Aufruf gefolgt, Steckbriefe einzureichen. Einige haben sogar Videos aufgezeichnet, die ihr hier ansehen könnt.

Es sind Gruppen dabei, gegen Ungerechtigkeiten eintreten – für Tiere (z.B. Act for Animals e. V.), Menschen (z.B. Amnesty International Tübingen oder Viva con Agua) und die Natur (z.B. Initiative Bunte Wiese oder Greenpeace Tübingen).

Es sind Gruppen, die für Solidarität und Gemeinschaft leben (z.B. Desierto Florido e.V., Muslimische Studierendengruppe Tübingen, MachSchule e.V. oder Junge EuropäerInnen – JEF.), die sich (hochschul)politisch einbringen (z.B. FSVV, fzs, Grüne Jugend oder GHG) und eine andere Uni gestalten (z.B. KUT, nez, MRW oder Studium Oecologicum).

Es sind Gruppen, die Erinnerungsarbeit machen (z.B. Junge Geschichtswerkstatt Tübingen) und aktiv gegen Rechts sind (z.B. OTFR oder AFA [Aufbau]).

Es sind auch Gruppen, die einfach für dich da sind (z.B. Nightline Tübingen e. V.).

Und manche Gruppen können euch finanziell oder organisatorisch bei euren Ideen unterstützen (z.B. Junges Engagement (epiz), Studierendenrat oder KNE) oder bieten nochmal die Chance Gruppen zu treffen (z.B. Digitaler Dies der World-Citizen-School) .