Dass Tübingen Geographen dringend nötig hat, hat sich am Beispiel Tibet im Universitätsjahresbericht gezeigt. Doch es gibt auch weitere Institutionen, die Nachhilfe auf diesem Gebiet dringend nötig haben. Der Fußballweltverband FIFA hat bei der Akkreditierung von Journalisten zur diesjährigen Fußballweltmeisterschaft einen geographischen Fauxpas sondergleichen geliefert. So, berichtet Eurosport, konnten deutsche Journalisten sich entscheiden, ob sie aus dem französisch verwalteten Saarland, der BRD oder der DDR kommen. Die Sowjetunion und Jugoslawien standen ebenso zur Auswahl wie das britische Mandatsgebiet Palästina. Anders als die Universität Tübingen, hat die FIFA also nicht allein geographische Nachhilfe nötig, auch weltpolitisch und zeithistorisch scheint bei den Fußballoffiziellen einiges im Argen zu liegen. Wir empfehlen neben einer Pflichtvorlesung im (noch existenten) Institut für Geographie, einige Lehrveranstaltungen am Institut für Politikwissenschaft und am historischen Seminar. Ob der schweizer FIFA-Präsident Joseph Blatter den Weg nach Tübingen finden wird? Eingeladen ist er jedenfalls herzlich.
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