Liebe Frau Schavan!

Dem SWR sagten Sie angesichts der massiven Studierendenproteste in ganz Europa:

Nun die Studentinnen und Studenten erwarten, dass das, was jetzt in der Kultusministerkonferenz vereinbart wurde, auch umgesetzt wird. Sie brauchen klare Signale, dass es Korrekturen bei der neuen Studienstruktur gibt, also Entschlackung der Studiengänge, Verbesserung von Mobilität. Also es ist einfach der Hinweis, dass jetzt klar werden muss, dass das, was jetzt beschlossen wurde, wird auch umgesetzt.

Das klingt jetzt zwar irgendwie ganz gut gemeint, aber das sind nun wirklich nicht die Dinge, die wir am dringendsten brauchen. Zumal wir ja nur ahnen können, was für Sie die Schlacke im Lehrplan ist. Schauen Sie sich doch vielleicht die Forderungen der 270 000 Bildungsstreiker mal an:

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Wenn die Argumente ausgehen, hilft die Polizei.

Polizeiwagen vor dem Kupferbau. Bild von Elias Probst.
Polizeiwagen vor dem Kupferbau. Bild von Elias Probst.

Heute um 6:30 machte das Rektorat seine Drohung war und rückte mit einer Hundertschaft der Bereitschaftspolizei im besetzten Kupferbau an. Die 200 Besetzer lieferten ihnen einen gebührenden Empfang mit Sprechchören wie “Freie Bildung für alle”.

Obwohl Rektor Engler noch am Abend vorher vor laufender Kamera versprochen hatte, von Strafanzeigen gegen die Besetzer abzusehen, drohte der Kanzler den Besetzern mit einem Strafantrag. Daraufhin verließen sie den Kupferbau und zogen mit “Wir sehen uns wieder”-Sprechchören über die Neue Aula in die Innenstadt. Die Spontandemonstration wurde von einem starken Polizeiaufgebot begleitet, die Beamten griffen aber nicht ein.

Rektor Engler sollte sich aber sicher sein, dass diese Bewegung nicht mit der Räumung beendet ist, sondern gerade erst ihren Anfang nimmt. Wir sehen uns wieder. Und zwar schon heute um 13 Uhr zur Demo am Kupferbau!