Bildungsstreik in Tübingen

Foto des Bildungsstreiks in Tübingen - Foto: Stepahn Zipperlen
Foto des Bildungsstreiks in Tübingen - Foto: Stephan Zipperlen
Und sie bewegen sich doch! Die Studierendenschaft hat das trotzige Trotzdem, das Ernst Bloch einst hochbetagt seiner Tübinger Zuhörerschaft abverlangte, noch nicht verlernt und so folgten heute 2500 Studierende und Schüler dem Aufruf verschiedener Gruppen zur Bildungsstreikdemo 2009.

Nachdem die Demonstration ihren offiziellen Abschluss fand, war für viele der Protest aber noch nicht zu Ende und auch die Themen, die am heutigen Tage im Mittelpunkt standen, sind es wert weiterdiskutiert zu werden. Und so nahmen mehr als 150 Studierende das Angebot des Rektors an mit ihm in den Räumen der Universität über die Forderung der Streikenden zu sprechen. Nachdem allerdings ein Tross Aktivisten in Sachen Bildungsgerechtigkeit die Kreuzung am Lustnauer Tor besetzte, wurde die Diskussion kurzerhand unter freien Himmel verlegt. Und so standen sie da, Rektor, Prorektoren, Kanzler, Oberbürgermeister und die vielen anderen Verantwortungsträger aus der Stadt und der Universität und mussten den Protestierenden Rede und Antwort stehen, sich einigen Protest anhören und ihre Argumente auf den sprichwörtlichen Tisch packen. Dabei wurde deutlich, für diese Form des Protests hatte Oberbürgermeister Palmer kein Verständnis mehr, denn durch die Blockierung dieser Kreuzung kam auch eine wichtige Lebensader in Tübingen und damit der Stadtverkehr zum erliegen.

Foto des Bildungsstreiks in Tübingen - Foto: Stepahn Zipperlen
Foto des Bildungsstreiks in Tübingen - Foto: Stephan Zipperlen

Dennoch musste auch er sich den Fragen der Demonstranten stellen und war letztlich bereit in einen Dialog einzutreten. Nach eineinhalb Stunden, waren die Positionen ausgetauscht und deutlich, das man an einigen Punkten zusammenkommt und übereinstimmt, bei anderen Forderungen aber weder auf die Unterstützung von Stadt noch Universität bauen kann.

Nun gilt es also den heute offenen und öffentlich-gewordenen Protest in die Entscheidungsgremien und zu den Verantwortungsträgern zu bringen. Dabei werden wir den Rektor beim Wort nehmen, der uns versprach für die Kritik der Studierenden offen zu sein.

Weitere Bilder gibt es in höherer Auflösung unter http://bilder.fsrvv.de/Bildungsstreik%202009/ im Streik-Album.

Weitere Informationen zur Zukunft der Bildungsproteste in Tübingen gibt es auf der Website des Bildungsstreiks unter www.tuewas.org.